Kevin Coyne hatte in der Kunst einen großen Namen, sagt Stefan Voit. Das ehemalige Urgestein der Kulturredaktion der Oberpfalz-Medien erweckt als Kurator der jüngsten Ausstellung im Kloster Speinshart Kevin Coynes Erbe zu neuem Leben, um die kaleidoskopische Vision des genialen Malers und Musikers auf effektive Weise mit Aquarellarbeiten und Drucken über die weißen Wände des klösterlichen Konventganges und auch des Kreuzganges zu verteilen.
"Dank des Engagements von Stefan Voit als Nachlassverwalter und Organisator der Ausstellung ist es heute möglich, das Ausnahmetalent des begnadeten britisch-fränkischen Künstlers näher zu beleuchten", befand Moritz Kellner, Kulturmanager der Internationalen Begegnungsstätte Kloster Speinshart, bei der Vernissage im Oberen Konventgang des Klosters.
Extreme Bilder
Speinsharts Galeriewände erzählen derzeit von einem Künstler mit großem Namen, unangepasst, skurril, fantasievoll, poetisch und mit einer persönlichen Innenwelt voller Extreme. Es sind Schnappschüsse aus einem Leben mit Stunden der Freude und der Verzweiflung. Durch diese Bildsprache entstehen für die Besucher bemerkenswerte Eindrücke an der "Heaven's Door" (An der Himmelstür), so der Titel der Ausstellung. In "Heaven's Door" zeigt Voit erstmals unbekannte Arbeiten eines Kevin Coyne. Werke mit ungewöhnlich farbigen Aquarell-Tupfern und Strichen, deren spielerische Pinsel-Kompositionen an Meditationen erinnern.
Allround-Künstler
"Zum Glück für uns beschränkte sich Kevin Coyne nicht auf das eine oder andere Genre, sondern beglückte uns auch mit seiner fantastischen Musik und mit dem Schreiben unterhaltsamer Bücher", verwies Voit auch auf weitere Mega-Talente des Künstlers. Einer Schaffens-Dynamik ohne Pausen und mit genialer Kreativität, die Coyne durch musikalische Brillanz und mit ununterbrochenem Komponieren und Improvisieren unterstrichen habe. Und das in einer Zeit, in der Ruhm so nah gewesen sei. "Fast hätte Coyne mit der Rockband The Doors angebandelt", schilderte Voit die Chance des Künstlers auf eine Weltkarriere.
In Musikerkreisen sei der Exzentriker mit der "Paradise Band" unsterblich geworden. Stefan Voit würdigte zudem das poetische Format des Künstlers, etwa mit Hinweisen auf das "Tagebuch eines Teddybären" und auf "Die Gedichte stehen zwischen den Zeilen". Zeugnisse eines letztlich genialen Unbekannten mit wahnsinnigem Talent, immer produktiv, immer unter Dampf. Auch Coyne's selbstzerstörerischer Lebensstil blieb bei den Ausführungen in der Vernissage nicht unerwähnt.
Voit warb schließlich für eine Ausstellung voller Esprit und Humor, die im westlichen Kreuzgang und im Oberen Konventgang des Klosters noch bis zum 17. November zu sehen ist. Öffnungszeiten mittwochs von 9 bis 15 Uhr, sonn- und feiertags von 13.30 bis 17 Uhr und auf Anfrage unter Telefon 0 96 45/601 93-801.














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