Es sind zehn engagierte Holzbildhauer und -gestalter, die sich 2002 zu einer Gruppe zusammengeschlossen haben, um die Holzbildhauerhandwerk künstlerisch und experimentell weiter zu entwickeln. Im Bestreben, Neues zu schaffen, vereint sie der hohe ästhetische Anspruch, die künstlerische Originalität und die handwerkliche Perfektion. Die Bildhauer arbeiten nicht nur mit Holz. Auch in Kombination mit anderen Werkstoffen entstehen Kunstwerke mit immer neuen Ausdrucksformen, Strukturen und Gestaltungsmöglichkeiten.
Stellvertretend für die Gruppe präsentieren Friedhelm Schelter und Detlef John seit Sonntag erstmals in der Oberpfalz im Kreuzgang des Klosters Speinshart die Schätze von „ExponaRt“. In ihren Gemeinschaftsausstellungen zeigen die Holzbildhauer ihre Werke inzwischen in ganz Deutschland. Die Begegnung mit den Besuchern und deren Resonanz auf die Kunstobjekte sind für die Gruppe aus dem Erzgebirge ein wichtiger Ansporn, gibt Friedhelm Schelter bei der Ausstellungseröffnung zu.
Dabei sind die Arbeiten so gar nicht „typisch Erzgebirge“. Detlef Jehn nennt die Werke „grenzenlos“. Zu bestaunen sind Skulpturen im figürlichen Bereich, wobei ein Teil des „Ensembles“ dem Material Holz eine stärkere Ausdrucksweise oder Form gibt. Doch an den künstlerischen Wegkreuzungen trennen sich die Geister. Auch Bronze, Stein und Malerei kommen zur Geltung. Gemeinsam gewinnt die Gruppe mit ihrer Schaffenskraft an Weite, entdeckt Menschen, sucht das Vertraute der Heimat und stärkt die Bedeutung des Heimatbewusstseins. Diesen Prozess verinnerlichen die Künstler mit erstaunlicher Kreativität. Viele Werke handeln von den verbindenden Elementen des katholischen und evangelischen Glaubens. „Oft ist in den Exponaten Jesus Christus präsent“, erläutert Friedhelm Schelter zur Eröffnung, um dann ein Loblied auf die Kunst im Erzgebirge anzustimmen: „Hier spricht die Bilderwelt das Herz an.“
Mit ihrer Gruppendenke entsteht für „ExponaRt“ ein weiterer Vorteil. Der Gedankenaustausch fördert eine Ideenschmiede, die schließlich zu immer neuem künstlerischen Gestalten führt. So sind in Speinshart Exponate zu sehen, die zur Auseinandersetzung anregen und den Phantasien der Betrachter freien Lauf lassen. Unter dem Titel „Schnittpunkte 1.4“ handelt es sich um eine Sonderausstellung, in der die „ExponaRtler“ die Umsetzung neuer Ideen zeigen und zum Nachdenken anregen. Die Ausstellung im westlichen Kreuzgang des Klosters ist bis 17. November an Sonn- und Feiertagen von 13.30 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt zugänglich. Auf telefonische Anfrage (09645/60193601) ist auch ein Besuch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.
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