Speinshart
11.10.2023 - 15:23 Uhr

"Lauter Lieben": Amadeus-Chor Neuendettelsau präsentiert in Speinshart musikalische Kostbarkeiten

Eine sinnliche Bereicherung erfuhr die Hörerschaft am Sonntagnachmittag beim Konzert des Amadeus-Chores Neuendettelsau in der Speinsharter Klosterkirche. Über 40 Sängerinnen und Sänger imponierten mit bemerkenswerten a capella Klängen.

A-capella-Klangkultur mit dem Schwerpunkt der Chorarbeit auf geistlicher Literatur liegt dem Amadeus-Chor aus Neuendettelsau besonders am Herzen. In der Klosterkirche Speinshart hieß das Motto unter Leitung von Julian Hauptmann "Lauter Lieben". Bild: do
A-capella-Klangkultur mit dem Schwerpunkt der Chorarbeit auf geistlicher Literatur liegt dem Amadeus-Chor aus Neuendettelsau besonders am Herzen. In der Klosterkirche Speinshart hieß das Motto unter Leitung von Julian Hauptmann "Lauter Lieben".

„Lauter Lieben“ nannte die künstlerische Konzertleitung unter Julian Hauptmann, ehemals Mitglied des berühmten Windsbacher Knabenchores, die musikalischen Kostbarkeiten aus der Zeit des Barock bis zur Spätromantik und eben aus der Windsbacher Tradition, die der Amadeus-Chor Neuendettelsau in der Klosterkirche in Speinshart vortrug. Die über 40 Sängerinnen und Sänger kommen aus ganz Süddeutschland. Zum Proben und Konzertwochenenden treffen sie sich in Neuendettelsau.

Die mehrdeutige Programmübersicht entnahm der Maestro dem Bachchoral „Ist's doch nichts als lauter Lieben, das sein treues Herze regt, das ohn Ende hebt und trägt, die in seinem Dienst sich üben. Alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit.“ Bachs Musik als Trost und Therapie für eine aus den Fugen geratene Welt.

Das Musik und Gesang an sich die Menschen milde stimmen, mit Zuversicht erfüllen und dazu motiviert, die Welt ein wenig besser zu machen: Auch diese Botschaft übermittelte der Chor mit weiterer Bach'scher Literatur, etwa mit „Herr, nun lass in Friede“ oder „Komm, o Tod, Du Schlafes Bruder“. Der Chor übermittelte Botschaften, die die Seele berührten. Auch das anrührende Orgelspiel von Reinhold Weber, Kantor, Organist und Chorleiter der katholischen Gemeinde St. Clemens in Nürnberg Thon, entführte das Publikum mit virtuosem Spiel an der Steinmeyer-Orgel in die Klangwelten von George Thalben-Ball (Elegy) und von Josef Gabriel Rheinberger (Cantilene).

In der einzigartigen Atmosphäre des barocken Kirchenraumes ging der Chor auf weitere entspannende und hochkarätige Entdeckungsreisen, die in die Gefilde der Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy, Anton Bruckner und Gottfried Müller führten. Einem Komponisten, der den Bogen des Bejahens über den Abgrund des Unvereinbarens spannte, so der Verkündungsauftrag Gottfried Müllers. Ein weiterer Programmschwerpunkt möge dafür stehen: die sprühenden Werke Max Regers.

In diesem Jahr jährt sich der Geburtstag des im nahegelegenen Brand geborenen Regers zum 150. Mal. Seine Musik verführte und faszinierte. Auch der Amadeus-Chor verneigte sich in der Oberpfälzer Heimat des Komponisten vor dem Genie. Kostbar, wild, zärtlich, gefühlvoll und farbig: der Hörerschaft empfahl sich ein zweites Hinhören. Tief berührend öffnete der Chor neue Klangräume. Kostbare Momente mit sprudelnden Einfällen. Es lohnte sich, mit Regers geistlichen Gesängen „im Glauben an den einen Gott“ oder im „höchsten Licht, ewiger Schein“ zu leiden. Dieser „Leidensdruck“ verwandelte sich auf Einladung der Internationalen Begegnungsstätte bei Klosterbier und Klosterwein beim harmonischen Ausklingen des Konzertnachmittags im Konventgang der Prämonstratenserabtei rasch ins Gegenteil.

Info:

Amadeus-Chor

  • Gründung 1970
  • Rund 40 Sängerinnen und Sänger
  • Zahlreiche CD-Aufnahmen
 
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