Speinshart
14.08.2023 - 10:33 Uhr

Portugiesische Klänge in der Klosterkirche Speinshart

Auch ein Gewitter konnte die Stimmung beim Konzert zum "Spirit of Portugal" nicht verhageln. In den Liedern und Tänzen wurde die portugiesische Lebensfreude auch in der Klosterkirche in Speinshart spürbar.

In der traditionellen Universitätstracht der "Tuna" demonstrieren 30 Sänger, begleitet mit viel Musik und tänzerischen Einlagen, den "Spirit of Portugal", so der Titel des Konzertprogramms, in der Klosterkirche Speinshart. Bild: do
In der traditionellen Universitätstracht der "Tuna" demonstrieren 30 Sänger, begleitet mit viel Musik und tänzerischen Einlagen, den "Spirit of Portugal", so der Titel des Konzertprogramms, in der Klosterkirche Speinshart.

Den Geist der Musik trugen Studenten, Ingenieure, Magister und Doktoranden in traditioneller Universitätstracht mit schwarzem Anzug und schwarzem Umhang, der "Capa e Batinas“, nach Speinshart. Beim Konzert unter dem Motto "Spirit of Portugal" verbreiteten Absolventen und Studierende der Technischen Universität Lissabon am Samstagabend einen Hauch Völkerverständigung in der Klosterkirche.

Nach einem Gewitter musste das vom Festival junger Künstler Bayreuth und von der Internationalen Begegnungsstätte Speinshart organisierte Konzert vom Innenhof in das barocke Kleinod der Klosterkirche verlegt werden. Eine weise Entscheidung.

Seele baumeln lassen

Das Hörvergnügen bot auch im Kirchenraum eine wunderbare Möglichkeit, durch Musik und Gesang die Seele baumeln zu lassen. „Rituals“, das Generalthema des Festivals aufgreifend, zeitgemäß und zeitlos Neues zu wagen, unterstrich auch Bürgermeister Albert Nickl: „Singen und Tanz sind Ausdruck der Lebensfreude und gottgefällig.“ Eine Feststellung, die das erwärmende Programm des Chores eindrucksvoll bestätigte.

In Speinshart ließen das die 30 Künstler wissen. Abwechselnd bestimmten Wohlklang, Harmonie und tänzerische Einlagen den Sommerabend. Anspruchsvolles Liedgut wechselte sich ab mit schmeichelnden Hymnen und einem Volkslied-Repertoire. Ihr feuriges Temperament bewiesen die Akteure aus dem Land der Entdecker und des Fado mit vielen Beiträgen. Die jungen Herren fühlten sich wohl in Speinshart. Sinnlich und innig, dann wieder mit sprühender Lebenslust, bestätigten die Akteure Platons Weisheit der großen „symphonia“ im Einklang mit sich selbst und dem Publikum.

Gefühlvolle Gesänge

Schon zu Beginn verriet der Chor sein studentisches Leben ("Vida de estudante"). Es folgte ein gewaltiger Gefühlsausbruch mit „Lisboa nao sejas fancesa“. Einer Empfehlung an die Mädchen Lissabons, sich nicht französisch, sondern sanftmütig zu geben. Fortan wechselten sich gefühlvolle Gesänge und bezaubernde Choreographien ab. Auch die mit Abstand bekannteste portugiesische Musik musste sein. "Fado de Sina" hieß der Schicksalsgesang über den Seelenzustand der Portugiesen: dem "Saudate". Einer bittersüßen Mischung aus Liebe, Heimat, Sehnsucht, Erinnerung und Hoffnung. Dieser Weltschmerz ist ein Teil der portugiesischen Volksseele. Die Umgebung prägte die Menschen in einem lange Zeit armen Land, eng mit dem Meer, der Seefahrt und dem Abschiednehmen verbunden.

Portugiesische Lebensfreude

Der zeitlose Welthit „Guantanamera“, aus dem Kubanischen stammend, gehörte deshalb zum weiteren Liedprogramm, verbunden mit der Aufforderung, mit den Armen der Erde das Schicksal zu teilen. Weitere Beiträge erinnerten an die einzigartige Kultur und die rauschenden Feste in Portugals Hauptstadt, etwa mit dem „Marchas de Lisboa“. Ein stimmungsvolles Feuerwerk portugiesischer Lebensfreude.

Bei soviel Liebreiz war eine Zugabe ein Muss. Das begeisterte Publikum verabschiedete den Chor mit stehenden Ovationen. Bei Klosterbier und Klosterwein setzte sich der völkerverbindende Charakter des Festivaltreffens fort.

Service:

Weitere Termine in der Klosterkirche

  • 17. August: Speinsharter Sommerkonzerte: Musik. Magie.
  • 10. September: Tag des offenen Denkmals/Patrick Gläser: Orgel rockt 7
  • 17. September: Junges Kammerorchester Ostbayern: Konzert des Orchestra in Residence
 
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