Das Festival junger Künstler Bayreuth blickte zurück in die Renaissance und sprengte gleich mit drei Werken in monumentaler Besetzung alle Dimensionen. Ein mächtiges sakrales Drama. Das vom erfahrenen schwedischen Festival-Dirigenten Fred Sjöberg erarbeitete Werk des "Dixit Dominus" von Georg Friedrich Händel, Fredrik Schwenk's "Clemens Dominus et iustus" und dem "Dixit Dominus" aus der Marienvesper Claudio Monteverdis verlieh dem Konzert eine Galaxie an Farben und tönendem Prunk.
Unter der Kuppel der Speinsharter Klosterkirche wurde im Geiste der Gottesfurcht und der Marienfrömmigkeit eine ergreifende liturgische Feierstunde inszeniert. Viele Psalmen werden König David zugeschrieben. Höhen und Tiefen menschlichen Lebens finden sich darin, Dank, Lobpreis und Bitte. "So spricht der Herr zu meinem Herrn: Setze dich mir zur Rechten und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die Füße." Worte, die sich in den Vertonungen von Georg Friedrich Händels "Dixit Dominus" und in der Marienvesper Claudio Monteverdis widerspiegeln. Die Textvorlage Händels findet eine bemerkenswerte Fortführung in der modernen Komposition und Vertonung des Psalms 114 von Fredrik Schwenk. Ein Werk, das in Speinshart Uraufführung feierte.
Mystisch und menschlich
Im Zentrum dieses Werkes steht die Kernfrage nach der Gnade und der Gerechtigkeit Gottes. Ein Sakralwerk, das in Speinshart mit mehr als 100 Mitwirkenden im vollbesetzten Kleinod des Barocks instrumental wie vokal zu einem hochemotionalen Erlebnis wurde. Ein theatralisches Kunstwerk voller Mystik, tiefer Menschlichkeit und Leidenschaft. Innig die "Gebete" mit den glockenreinen Stimmen des Chores der makedonischen Universität Thessaloniki mit Dirigentin Dr. Maria Emma Meligopoulou und der Sopran- Tenor- Altus- und Bassstimmen von Caroline Adler, Jasmina Aboubakari, Hayato Masuda, Christoph Birgmeier, Odysseas Alexandridis und Mats Roolvink.
Glanzvoller Tanz
Klangvolle Fundamente setzten zudem das Bayerische Jugend-Barockorchester mit Konzertmeister Martin Schneider, das Noricum Streichquintett und Christian Benning und Patrick Stapleton (Perkussion). Einfallsreich positionierte Fred Sjöberg das Quartett der Academia de Muzica Gheorghe Dima vor dem Altarraum. Die tänzerischen Einlagen setzten weitere Glanzlichter. Ein funkensprühendes Werk von höchster Prägnanz.
Mit stürmischen Ovationen feierten die Besucher Chor, Solisten, Orchester, Choreographie und den schwedischen Maestro. Das "Dixit Dominus" widmeten Intendantin Sissy Thammer und die Akteure Wolfgang Eizinger, dem verstorbenen langjährigen Mitarbeiter des Festspieltreffens.













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