Speinshart leuchtete. Auch Bürgermeister Albert Nickl strahlte, als er die vielen "Emmausjünger" im Namen des Fördervereins der Begegnungsstätte begrüßte und zum höchsten Fest des Kirchenjahres Hoffnung und Frieden wünschte.
Die festlichen Klänge von Orgel, Trompeten, Pauken und Marimbaphon verkündeten am Ostermontag musikalisch die Botschaft der Auferstehung Jesu. Garanten für ein Feuerwerk bombastischer Musik war das Ensemble von Bavarian Brass.
Vierteljahrhundert Spielfreude
In Speinshart verzauberten die glorreichen Sechs mit Ensembleleiter Benjamin Sebald, Florian Zeh, Florent Farnier und Volker Hemedinger (alle Trompete/Flügelhorn), Christoph Günther (Schlagwerk/Pauken) und Dorothea Weser an der Orgel im barocken Schatzkästlein der Pfarr- und Klosterkirche das Publikum mit einer Wucht und Mächtigkeit, die an königliche Empfänge erinnerte. Ein begeisterndes Zusammenspiel des Sextetts, das sich aus Orchestermusikern und Musiklehrern zusammensetzt und seit 25 Jahren mit barocker Spielfreude im deutschen und im europäischen Raum glänzt.
Die romantischen Klangwelten am Ostermontag reichten von Kompositionen der Renaissance und Höhepunkten aus dem Zeitalter des Barock bis in die gemäßigte Moderne. Ein Programm mit höchst anspruchsvollen Bearbeitungen. Ob mächtig und majestätisch, lyrisch und schon beinahe sentimental: Bavarian Brass fühlte sich in jeder Stilrichtung zu Hause.
Schon zu Beginn sorgte die Gruppe mit Auszügen aus der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel für einen triumphalen Einzug. "Auf schmetternde Töne der muntern Trompeten" hieß es dann. Mit Eigenbearbeitungen überwiegend aus dem Kantaten-Schaffen von Bach erwies das Ensemble dem großen Barockmeister seine Referenz. Bei den weiteren festlichen Werken "Jesus bleibet meine Freude" und "August lebe, lebe König" gaben Trompeten und Pauken überwiegend den Bachschen Orgelsatz wieder.
Von Bach bis Jenkins
An der Orgel übernahm Dorothea Weser den Orchesterpart. Solistisch beeindruckte sie unter anderem mit Auszügen aus Bachs "Concerto a-moll". Aus dem Träumen und Staunen kam die Hörerschaft nicht heraus. Im Kirchenraum pulsierte das musikalische Leben mit Eigenbearbeitungen von Benjamin Sebald, Trompeter der Hofer Symphoniker, aus Kompositionen von Joaquin Rodrigo und Karl William Jenkins, etwa mit "En Aranjuez Con Tu Amor", mit "Palladio" und dem andächtigen "Benedictus".
Bavarian Brass weckte immer neue Geister, wie bei "Conquest of Paradise", der hinreißend feierlichen "Henry-Maske-Hymne" im Bolero-Rhythmus. Hingerissen lauschte das Publikum auch den Solostücken von Christoph Günther. Der Wirbelwind an den Schlaginstrumenten vergoldete die festliche Stimmung mit Solostücken am Marimbaphon. Technisch anspruchsvoll entfaltete Günther unter seinen Händen ein Tonfeuerwerk zum Dahinschmelzen. Dem musikalischen Feuerwerk des Sextetts folgten Ovationen des begeisterten Publikums. Zugaben mussten sein.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.