"Macht hoch die Tür, die Tor macht weit", hieß es am Zweiten Advent in Speinshart. Die Chorherren der Prämonstratenserabtei und die Internationale Begegnungsstätte nahmen den Text des berühmten Kirchenliedes wörtlich und öffneten Tür und Tor für alle, die sich nach adventlicher Wärme sehnten. Eine Einladung, die nach den Worten von Abt em. Hermann Josef Kugler bei der Eröffnung vor der Hauptpforte der Abtei auf dem Weg zum Fest der Geburt Christi auch die Herzenstüren öffnen sollte.
Empfangen wurden die rund 2000 Besucher, die sich im Laufe des Nachmittags durch die Konvent- und Kreuzgänge und durch die Ausstellungsräume schoben, von Gardisten der Klosterwache. Eine imponierende Begrüßung, begleitet von weihnachtlichen Weisen der Klosterbläser.
Harmonische Mischung Kloster
Während es im Kleinen Klosterhof verführerisch nach Bratwurst und Glühwein, Waffeln und Kinderpunsch duftete, gab es hinter den mächtigen Klostermauern bei freiem Eintritt viel zu entdecken. Eine harmonische Mischung an Muse und Brauchtum, an adventlicher Musik, kunsthandwerklicher Präsentation und Ausstellungen. Geistliches und Geistiges.
Staunen und Bewundern war angesagt. Imponierend die mächtigen Krippen in unterschiedlichen Interpretationen in der Klosterkirche und in den Klosterräumen, die sogenannte Lebendige Krippe der Grundschule Speinshart im Dientzenhofer-Saal, die adventliche Musik der Musikschule, ein kleiner Adventsmarkt im Kreuzgang, eine „Stille im Advent“ in der Taufkapelle als Rückzugsort und Oase des Gebets, umrahmt vom Chor Cantemus, eine Einladung zur Vesper, ein Weihnachtspostamt oder die fröhliche Weihnachtsbäckerei in der Großküche der Abtei. Der Nachwuchs durfte unter Anleitung des Hauswirtschaftsteams das Plätzchen-Backen üben.
Projekt mit KI
Die Besuchermassen staunten zudem über Arbeiten der Studierenden der OTH Amberg-Weiden zum Thema „mittelalterliche Buchmalerei und Künstliche Intelligenz“. Statt Krempel beeindruckte redliche Handwerkskunst aus Naturhölzern, Papier, Stoff, Wolle und Stroh. Auch Bastel-Workshops und Erinnerungen an die „Weihnachtszeit früher“ stießen auf viel Interesse. Im Gschichtn-Stüberl lauschte das Publikum über Weihnachtserzählungen und Bräuche aus früheren Zeiten. In der Wieskapelle beeindruckte eine Krippen-Performance.
Zwischendurch genossen die „Heerscharen“ das köstliche Angebot an Kaffee, Kuchen und Weihnachtsgebäck und auch der Infopunkt brillierte mit einer Riesenauswahl an Klosterprodukten. Stimmungsvoll endete die „Große Erwartung“ mit einem „etwas anderen Advent“ auf dem Weg zur Krippe am Sonntagabend in der Klosterkirche mit adventlicher Musik des Ensembles Voices.
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