Im Klostergarten von Speinshart liegt der Duft reifer Äpfel in der Luft, einige bereits mit Faulstellen am Boden. Diese Szenerie inspiriert die Ausstellung „Äpfel und Birnen“, die einen ungewöhnlichen Blick auf alltägliche Lebensmittel wirft und deren Vergänglichkeit und Schönheit thematisiert. Die Ausstellung zeigt die Früchte in verschiedenen Stadien: von der Reife über den Verfall bis hin zur bewahrten Spur. Ein Dialog zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit, Verfall und Konservierung entsteht, der die menschliche Beziehung zur Natur und die Sehnsucht nach Bewahrung angesichts des Alterns widerspiegelt.
Der Apfel, traditionell in der Ikonographie der Mariendarstellungen für Unschuld und Fruchtbarkeit stehend, wird in der Ausstellung neu interpretiert. Zeitgenössische Künstler wie Daniel Bräg, Antje Majewski, Karl Böhmer und Judith Samen zeigen, wie kultivierte Obstsorten eine eigene Natürlichkeit und Künstlichkeit besitzen. Die Ausstellung umfasst Werke alter Meister und zeitgenössische Positionen, die Kreisläufe von Werden und Vergehen in den Blick nehmen.
Kunst selbst unterliegt einem Lebenszyklus – sie entsteht, wird bewahrt und vergeht. Wie Äpfel im Alltag verfaulen, altern auch Kunstwerke, deren Materialität den Zerfall bestimmt. Die Konservierung verlangsamt diesen Prozess, kann ihn aber nicht aufhalten. Daniel Bräg nutzt alltägliche Materialien wie Glasballons, Äpfel und Kühlschränke, um durch Kontextverschiebung Alltagsgegenstände zu Kunstwerken zu machen. Diese Werke ermöglichen Sinneserfahrungen, die über das Visuelle hinausgehen.
Am Sonntag, 14. September, um 15.30 Uhr, lädt Kuratorin Dr. Notburga Karl zu einer Führung ein, die Einblicke in die vielschichtigen Arbeiten bietet. Im Rahmen des „Tag des offenen Denkmals“ ist der Klostergarten geöffnet, und Besucher erhalten Informationen zu Pflanzung und Sortenerhalt. Pomologe Michael Altmann bestimmt Apfel- und Birnensorten, die Besucher mitbringen. Dazu sind drei bis fünf Früchte und ein Ast mit drei bis fünf Blättern nötig. Bestellungen für Obstbäume sind möglich, und im Klosterladen gibt es „Apfelköichln“, Apfelgirlanden für Kinder und Obstbrände. Der Eintritt ist frei.
Die Ausstellung läuft vom 14. September bis 26. Oktober 2025. Öffnungszeiten sind mittwochs von 9 bis 15 Uhr sowie sonn- und feiertags von 13.30 bis 17 Uhr. Besuche sind auch auf Anfrage unter Telefon 09645/60 19 3-801 möglich.
Diese Meldung basiert auf Informationen der Ausstellung und wurde mit Unterstützung durch KI erstellt.
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