Apfelbäume kämpfen mit Dürre – Frühe Sorten jetzt erntereif

Steinach bei Leuchtenberg
02.09.2022 - 17:04 Uhr
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Vielerorts fallen noch nicht ganz reife Äpfel einfach von den Bäumen. Doch die Hoffnung auf eine gute Ernte sollte man noch nicht aufgeben, sagt Maria Bernhard vom Streuobsthof Bernhard in Steinach. Dort beginnt das große Apfelsaft-Pressen.

Das Frühjahr war relativ feucht, der Sommer dagegen extrem trocken und heiß: Das diesjährige Klima war für Apfelbäume in Gärten und auf Streuobstwiesen nicht einfach zu überstehen. Vielerorts fallen Äpfel, die eigentlich bald reif sein sollten, von den Bäumen und verfaulen. Das bestätigt Maria Bernhard vom Streuobsthof Bernhard in Steinach bei Leuchtenberg.

Während das Frühjahr für die Bäume besser als so manch anderes Frühjahr gewesen sei, hätten vor allem Jungbäume im Sommer gelitten und Unterstützung in Form von Bewässerung benötigt. „Große, alte Bäume überstehen heiße Sommer wegen ihrer tiefen Wurzeln. Aber wenn es mehr solch trockene Sommer gibt, ist irgendwann auch kein Tiefenwasser mehr da.“ Dann könnten auch ältere Bäume Probleme bekommen.

Kürzere Lagerzeit

„Bäume werfen aufgrund der Trockenheit mehr Früchte als gewohnt ab, weil sie nicht mehr alle versorgen können“, erklärt Bernhard. Dieses Jahr sei dieses Phänomen extrem. Betroffen sei als erstes Obst, das wurmig ist und Faulstellen hat. Das am Baum verbliebene Obst habe aber noch gute Chancen. Weil die Früchte weniger Wasser einlagern konnten, seien die Äpfel nur möglicherweise kleiner und weniger saftig. Äpfel von Bäumen, die stark zurückgeschnitten wurden und deshalb weniger Laub führten, hätten zudem nicht selten einen Sonnenbrand erlitten. Sichtbar werde dieser durch braune Verfärbungen an der sonnenzugewandten Seite des Obstes. Diese Stellen würden mit der Zeit verhärten. „Das schaut wirklich wie verbrannt aus.“

Außerdem könne sich der trockene Sommer auch auf die Haltbarkeit auswirken. Die Äpfel sind eventuell weniger lange lagerbar und müssten schneller verzehrt werden als gewohnt. All das bedeute aber nicht, dass 2022 ein schlechtes Apfeljahr sei. „Momentan schaut es gut aus“, sagt Maria Bernhard trotz der schwierigen Bedingungen.

Sie schätzt, dass auf ihrem Streuobsthof rund 300 Apfelbäume wachsen, die mehr als 60, größtenteils alte Sorten tragen. Für einen guten Geschmack sei es wichtig, die Äpfel nicht vorzeitig vom Baum zu nehmen, sondern voll ausreifen zu lassen. Deshalb sei es auch wichtig, zum Apfelpressen, das am heutigen Samstag in aller Früh auf dem Streuobsthof begonnen hat, nur ausgereifte Äpfel mitzubringen. „Den richtigen Reifezeitpunkt sollten jetzt frühe Sorten wie beispielsweise Jakob Fischer, Croncels, Königinapfel und Geflammter Kardinal erreicht haben“, zählt Maria Bernhard auf.

Bei der Ernte der Aronia-Beeren spricht sie von einer „eher durchwachsenen Ernte“ in diesem Jahr, nach einer Bomben-Ernte im vergangenen Jahr. Rund drei Tonnen Aronia-Beeren waren in Steinach geerntet worden.

Weniger Aronia-Beeren

Dieses Jahr beträgt die Ernte nur noch ein Drittel oder Viertel der Menge, so Maria Bernhard. „Aber Aronia-Beeren haben wie Äpfel immer mal ein starkes und ein schwaches Jahr.“ Nach einer Rekord-Ernte sei es nicht ungewöhnlich, dass ein schwächeres Erntejahr folge.

Familie Bernhard erwartet heute und in den kommenden Tagen viele Apfelbaum-Besitzer aus dem ganzen Landkreis und aus Weiden, die Saft pressen wollen. Bei entsprechender Nachfrage sollen auf in der kommenden Woche Termine angeboten werden. Eine Anmeldung ist unter der Telefonnummer 09659/932 465 erforderlich. Damit sich das Pressen lohnt, ist eine Mindestmenge von zwei bis drei Zentnern Äpfel sinnvoll, die möglichst kurzfristig geerntet werden sollten. Wer hat, sollte eigene Ein-Liter-Saftflaschen mitbringen. Ansonsten bekommt man diese auch vor Ort.

Service:

Rezept von Monika Bernhard: Apfel-Kokos-Kuchen

Zutaten:

  • 150 g Magerquark
  • 6 EL Milch
  • 6 EL Öl
  • 425 g Zucker
  • 1 Pck. Vanillezucker
  • 1 Prise Salz
  • 300 g Mehl
  • 1 Pck. Backpulver
  • 4 Eier
  • 1 Becher Schmand
  • 200 g Kokosflocken
  • 1,5 kg Äpfel
  • 1 Glas Quittengelee (210 g)
  • Cranberrys als Deko

Zubereitung:

Quark, Milch, Öl, 75 Gramm Zucker, Vanillezucker und Salz verrühren. Mehl und Backpulver unterkneten. Den Teig auf einem gefetteten Blech ausrollen. Eier trennen. Eigelb, Schmand, 100 Gramm Zucker und 100 Gramm Kokosflocken mischen und auf den Teig geben. Ofen vorheizen (150° C, Umluft). Äpfel schälen, Kernhaus entfernen, Äpfel in Scheiben schneiden und auf den Teig geben. Bei 150°C Umluft 25 bis 30 Minuten backen. Eiweiß mit den restlichen 250 Gramm Zucker steif schlagen. Restliche Kokosflocken unterrühren. Nach dem Backen das Gelee auf die Äpfel streichen und Kokos-Eischnee-Creme darauf verteilen. Anschließend noch einmal 10 Minuten backen, bis die Kokos-Creme gold-gelb wird. Nach dem Backen Cranberries auf dem Kuchen verteilen.

 
 

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