Der Sommer war warm und trocken, gefühlt allerdings etwas feuchter und ein wenig kälter als im Sahara-Sommer 2018. Doch die Messwerte in Störnstein verweisen auf einen erneuten Rekord.
Juni, Juli und August waren hier mit einer Durchschnittstemperatur von 19,7 Grad Celsius sogar 0,2 Kelvin wärmer als 2018 und 0,7 Kelvin höher als der diesjährige bayerische Schnitt. "Dass gleich ein Rekord dem anderen folgt, kann man schwer glauben", wundert sich auch David Frahnow. Der Hamburger betreibt im Garten seiner Eltern in Störnstein eine private Wetterstation. "Das, was die Wissenschaftler vorhergesagt haben, ist wohl schneller da, als gedacht", verweist er auf die spürbare Klimaerwärmung. Das komme den Menschen nicht nur so vor. "Auch die Messwerte sprechen klare Worte."
Etwas zurückgegangen ist dagegen die Zahl der Sommertage mit einer Tageshöchsttemperatur von mehr als 25 Grad auf 56 in den Monaten Juni, Juli und August. Je einen mehr gab es 2018 und 2003. Obwohl Frahnow damals sogar 17 Tropentage mit Temperaturen über 30 Grad registrierte, lag die Durchschnittstemperatur bei immerhin 18,4 Grad. Ein Jahr später erreichte sie mit 15,1 Grad und 0 Tropentagen den bisherigen Tiefpunkt in diesem Jahrtausend in Störnstein. 7 extreme Schwitztage lagen 2019 im Mittelfeld der vergangenen Jahre.
Als Folge der Hitze spürt jeder im Garten die Dürre. Landwirte müssen mit Ernteverlusten zurechtkommen. Mit rund 128 Liter pro Quadratmeter (l/m²) verteilt auf 33 Tage fiel nur knapp mehr als die Hälfte der Regenmenge, genau sind es 55 Prozent, des langjährigen Mittelwertes. Bayern war nach Mitteilung des Deutschen Wetterdienstes mit etwa 235 l/m² nach Baden-Württemberg (250 l/m²) das zweitniederschlagsreichste Bundesland. Der bewässerte aber vor allem den Süden des Freistaats.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.