"Das Jahr 2020 war auch in Störnstein wieder eines der wärmsten", konstatiert der Hamburger David Frahnow, nachdem er die Daten seiner Wetterstation im Garten der Eltern in Störnstein ausgewertet hat. Allerdings gab es einen kleinen Dämpfer bei der Jahrestemperatur gegenüber dem Rekordjahr 2019. Die durchschnittliche Temperatur lag mit 9,22 Grad Celsius um 0,3 Grad niedriger als im Vorjahr. Als Frahnow 9,52 Grad registrierte. Im Vergleich zum Durchschnitt der letzten 19 Jahre, ist es aber immer noch 1 Grad mehr.
Von allen zwölf Monaten waren 2020 nur acht Monate wärmer als das langjährige Mittel. Spitzenreiter war der Februar. Auf durchschnittlich 4,6 Grad kletterte das Thermometer im Faschingsmonat, der es ansonsten seit 2001 auf einen frostigen Mittelwert von -0,8 Grad Celsius brachte.
Die höchste Temperatur wurde am 21. August mit 34,1 Grad Celsius gemessen. Die tiefste Temperatur erreichte der Winter vor jetzt schon über einem Jahr am 2. Januar mit -8,3 Grad. Auch im April und im Dezember fiel das Thermometer jeweils noch einmal auf 7,2 Grad. Insgesamt gab es 10 Eis- und ebenso viele Tropentage, 41 Sommer- und 105 Frosttage. Frahnow: "Das entspricht in Störnstein erstaunlicherweise ziemlich den Mittelwerten." Ausnahme sind die wenigen Eistage, von denen nicht einmal die Hälfte der im Mittel 22 erreicht wurden. "Jahr für Jahr werden es weniger", wertet das Frahnow als ein Zeichen für die Klimaänderungen.
Die Dürre setzte sich auch 2020 fort. 653 Liter Regen pro Quadratmeter an 153 Tagen bedeuten ein Minus von 13,1 Prozent gegenüber dem Mittelwert der vergangenen 19 Jahre in Störnstein. Der Februar war nicht nur der wärmste, sondern auch der niederschlagsreichste Monat 2020. 129,6 Liter fielen in dem Monat obwohl er trotz Schaltjahr weniger Tage als die anderen Monate hatte. Ihm folgte der Juni mit 116,2 Litern auf den Quadratmeter. Die trockensten Monate waren der November mit 6,4 Litern gefolgt vom Januar mit 16 Litern.
Die längste Trockenperiode dauerte vom 31. Oktober bis zum 22. Dezember. An den 53 Tagen erreichten in Störnstein lediglich 17,9 Liter Wasser den Boden. Die zweite Trockenphase war vom 11. März bis 18. April mit 19,3 Liter. Diese längeren Phasen ohne Niederschlag, gerade im Frühling kommen in den vergangenen Jahren häufiger vor. "Dafür werden die Wintermonate nasser", beobachtet Frahnow.
In Folge der wenigen Eistage gibt es auch immer weniger Schneedeckentage. 2020 waren es lediglich 12 mit einer geschlossenen Schneedecke in Störnstein. Am höchsten lag die weiße Pracht mit 20 Zentimetern am 28. Februar. Einen Hauch von weißer Weihnacht gab es bei Frahnows Eltern 2020 immerhin am Morgen des 25. Dezembers mit rund 1 Zentimeter Neuschnee. Über 500 Höhenmeter blieb der sogar ein paar Tage länger liegen.
Ein unerwarteter Brief überraschte den Wetterbeobachter in diesen Tagen aus Störnstein. "Vielen Dank für Ihre Unterstützung durch ihre Wetterdaten", schrieb Bürgermeister Markus Ludwig nach Hamburg.
Das liefert die automatische Wetterstation
- Temperatur
- Luftdruck
- Luftfeuchtigkeit
- Niederschlag
- Windgeschwindigkeit
- Windrichtung
- Schneedecke
- Kenntage
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.