Der ASB-Regionalverband Jura und sein Vorsitzender Roland Löb äußern sich in einer Pressemitteilung über die bisherigen Aktivitäten in der Ukrainehilfe. "Die Unterstützung, die wir dazu erhalten, ist beeindruckend und ermöglicht es erst, an unterschiedlichen Stellen dauerhaft engagiert zu sein", sagt Löb nicht nur über die Aktiven im ASB selbst. Er denkt auch an Vereine wie "Sulzbach-Rosenberg-hilft" und "Einfach machen" aus Auerbach sowie Spender, die insgesamt rund 25.000 Euro an Geld- und Sachmitteln bereitstellten. Nahezu die gleiche Summe hätten die Samariter inzwischen selbst eingesetzt.
Unmittelbar nach dem russischen Angriff habe Ende Februar die Flucht aus der Ukraine eingesetzt. Eiligst hätten die zuständigen Ämter in der Region Notunterkünfte festgelegt. "Aus der Erfahrung von der Fluchtwelle 2015 heraus haben wir unsere Dienste zur Essensausgabe in Sulzbach-Rosenberg und Auerbach dem Landkreis wieder angeboten und nach einer Ausschreibung auch den Zuschlag erhalten", verweist Löb auf die ASB-Versorgungs- und Betreuungseinheit im Bevölkerungsschutz. Zuerst startete die Beteiligung in Sulzbach-Rosenberg, ein paar Wochen später auch in Auerbach.
Aufgaben aus der Situation heraus
Allein im ASB-Regionalverband Jura arbeiten nach Löbs Angaben heute 60 Personen aktiv in der Ukrainehilfe, davon 40 Neueinstellungen. Sie hätten in den Einrichtungen auch Aufgaben übernommen, die nicht geplant, aber aus der Situation heraus notwendig oder sinnvoll gewesen seien: "Spielsachen besorgen, Spielzimmer einrichten, Spendenaktionen vermitteln und koordinieren, Fragen von Geflüchteten beantworten, ihnen Hilfestellung geben, auf besondere Bedürfnisse reagieren – eben für sie da sein."
Drei Mal wurden Erkrankte oder Menschen mit Behinderung sanitätsdienstlich auf ihrer Flucht ab der polnisch-ukrainischen Grenze nach Deutschland oder innerhalb Deutschlands mit Rettungs- oder Krankenwagen begleitet und versorgt. "Wenn Verwundete aus der Ukraine nach Deutschland geflogen werden, sind wir ebenso unterstützend mit unseren vereinseigenen Rettungsfahrzeugen dabei, sie vom Flughafen aus in die zugewiesenen Krankenhäuser zu bringen", erklärt der Vorsitzende weiter.
Rettungswagen muss Zollschranken überwinden
Nicht vergessen würden die Menschen vor Ort in den Kampfgebieten. Vor wenigen Wochen habe der ASB einen Rettungswagen für die Ukraine übergeben. In das Fahrzeug mit einem Restwert von rund 10.000 Euro habe der Regionalverband Forchheim nochmals den gleichen Betrag investiert, um es zu reparieren. Da das Fahrzeug direkt die EU verließ, waren im Vorfeld nicht unerhebliche Zollformalitäten abzuwickeln: „Die Ausfuhrgesetze gelten halt auch für den ASB, und wir wollten uns mit der Ad-hoc-Sachspende nicht späteren zoll- oder steuerrechtlichen Problemen aussetzen."
Mit der Verbandkastenaktion "Aus Alt mach Neu" würden regelmäßig Mittel generiert, die direkt in das Kriegsgebiet geleitet werden. Ausgediente Verbandkästen oder -taschen fänden so eine Verwendung, oder Spender stellten direkt neue zur Verfügung. 2100 Euro aus einem Spendenlauf in der Grundschule Happurg seien ebenfalls in Sanitätsmaterial für die Ukraine geflossen. Möglich mache das die Zusammenarbeit mit Helena Kuznyak als Kontaktperson des ASB. Sie kümmere sich darum, dass das gesammelte Material in ihre Heimat gebracht wird.
Inzwischen vier Ukrainerinnen beschäftigt
Vier Ukrainerinnen seien inzwischen beim ASB-Regionalverband Jura angestellt. Sie haben im Bereich der Essensausgabe eine Beschäftigung gefunden. Aktuell gehen die Verantwortlichen davon aus, dass die Aktivitäten noch eine Weile andauern: "Veränderungen wird es sicherlich geben, aber überflüssig wird die Hilfe für die Ukraine so schnell nicht werden", lautet das Fazit der Pressemitteilung.
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