Sulzbach-Rosenberg. (pjle) Zwischen Pappenberger und dem Annaberg herrscht eine enge Verbundenheit – und das schon über eine lange Zeit. Vor mittlerweile 30 Jahren hat die Pfarrei St. Marien ihren damaligen Kaplan Pappenberger verabschiedet.
Heute ist er 60 Jahre alt. „Diesmal bin ich gekommen, um einen Gottesdienst zu halten, der mir sonst gar nicht in den Sinn gekommen ist“, sagte er am Donnerstag Vormittag bei der Pontifikalmesse für Senioren. „Ich gehöre jetzt auch dazu.“ Deshalb dachte der Weihbischof über das Älterwerden nach. „Wer älter wird, ertappt sich dabei, wie er zurückblickt.“ Dabei würden manche verpasste oder verwehrte Chancen sehen. Nicht selten neigten alte Menschen deshalb dazu, bitter, selbstmitleidig oder gar neidisch auf andere zu sein. Das Alter müsse man nicht schönreden. Doch es gebe eine andere Sichtweise: den Bergblick.
Der Weg auf den Berg sei vielleicht mühsam. Doch von oben habe man einen weiten, freien Blick. Der sei eine Erinnerung daran, „nicht wehleidig zu sein, sondern dankbar. Ist das Leben zu haben nicht unbeschreiblich kostbar und schön?“
Ans Ende seiner Predigt setzte Pappenberger eine Geschichte, die der in Rosenberg geborene ehemalige Generalvikar Fritz Morgenschweis aufgeschrieben hat. „Ein Kind kommt mit einem Bilderbuch zu ihm, in dem das Gottesauge im goldenen Dreieck abgebildet ist und fragt: Warum hat der liebe Gott nur ein Auge?“ Aus einem Impuls heraus habe Morgenschweis geantwortet: „Weil er das andere auf dich geworfen hat.“ Diese Geschichte erinnere daran, dass Gott an jeden einzelnen denke. „Ich wünsche Ihnen die Dankbarkeit dafür, auch im Alter“, sagte Pappenberger. Zum Abschluss des Gottesdienstes segnete er die traditionellen Anna-Brote und verteilte sie an alle, die trotz der Hitze den Weg auf den Annaberg gefunden hatten.
Sulzbach-Rosenberg
26.07.2018 - 16:41 Uhr
Das Alter annehmen
von Judith Lehner
Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Meistgelesene Artikel

E-Mail eingeben
Sie sind bereits eingeloggt.
Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.