Seit 1. Februar ist es offiziell: Der gebürtige Sulzbach-Rosenberger Dr. André Haller ist nun Professor für Marketing, Kommunikationsmanagement und Digital Marketing an der Fachhochschule (FH) Kufstein Tirol in Österreich.
Spezialist für Wahlkampagnen
Nach Stationen an den Universitäten Passau und Bamberg (Promotion) sowie Lehr- und Forschungsaufenthalten in Spanien, Schweden und der Schweiz lehrt der 36-Jährige nun unter anderem PR und (digitales) Marketing. Im Mittelpunkt seiner Forschung stehen insbesondere die Digitalisierung der politischen Kommunikation und von Wahlkampagnen, digitales Marketing in der Wirtschaft sowie Skandal- und Krisenkommunikation.
Haller leitet außerdem als Vize-Vorsitzender die "Political Communication Research Section" des internationalen Fachverbandes IAMCR. Die Fachgesellschaft vereint Kommunikationsforscher aus zahlreichen Ländern und besitzt zudem einen Beraterstatus bei den Vereinten Nationen.
Wie man die Wirkung von Wahlwerbung misst
In Forschung und Lehre greifen Haller und seine Kollegen auf neueste Technologien zurück: Der neuernannte Professor ließ für die Fachhochschule moderne Hard- und Software anschaffen, zum Beispiel Eye-Tracking-Systeme, mit denen man die Blickverläufe von Experimentteilnehmern messen kann. "Damit können wir etwa die Wirkung von Wahlwerbespots oder Online-Werbung messen", so Haller.
Das Erreichen einer Professur ist eine unsichere Angelegenheit: Auf eine ausgeschriebene Stelle gibt es oft mehr als 100 Bewerber. Das Durchschnittsalter von Professoren bei ihrer ersten Berufung liegt bei über 40 Jahren. In den meisten Fällen enden wissenschaftliche Karrieren nicht mit dem Erreichen einer Professur, sondern mit dem Ausscheiden aus der Universität. Nicht umsonst bezeichnet man deshalb den Ruf auf den Lehrstuhl an einer Hochschule auch als "Krönung" einer Forscherkarriere.
Lehre derzeit nur online
Hallers Beruf ist, wie viele andere Tätigkeiten auch, stark durch die Corona-Pandemie beeinflusst. Die Lehre erfolgt durchgehend online, und den Kontakt zu Wissenschaftlerkollegen aus aller Welt erhält er durch Videokonferenzsoftware aufrecht.
Auch die festliche Antrittsvorlesung des neuen Professors im kommenden Semester wird coronabedingt ein Novum sein: Sie findet als Videovorlesung statt. "Das ist einerseits schade, weil das gemütliche Beisammensein danach wegfällt. Andererseits können so noch mehr Weggefährten und Freunde, auch aus dem Ausland, die Antrittsvorlesung verfolgen", sagt Haller dazu.
Hausbau in Kempfenhof
Der Heimat bleibt André Haller übrigens erhalten: Gemeinsam mit seiner Frau Lisa baut er in diesem Jahr ein Haus im Sulzbach-Rosenberger Ortsteil Kempfenhof. Seine Heimatverbundenheit hatte er auch schon gezeigt, als er bei Praktika in der Sulzbach-Rosenberger sowie der Amberger Zeitung Erfahrungen des Alltags in der regionalen Medienlandschaft sammelte.
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