Sulzbach-Rosenberg
13.12.2022 - 14:31 Uhr

Bergknappenverein Sulzbach-Rosenberg hält Tradition der Barbarafeier aufrecht

45 Jahre sind seit der letzten Schicht in den Sulzbach-Rosenberger Erzgruben vergangen. Die Erinnerung an die bergmännische Tradition gewinnt 2023 eine neue Qualität, kündigt Bürgermeister Michael Göth bei der Barbarafeier an.

von mfh

"Wenn hoch vom Turm die Glocken künden, die Bergleut' sich zum Feste finden und dort nach altem, treuen Brauch St. Barbara gedenken auch" - mit einem Gedicht eröffnete der Vorsitzende Armin Kraus die Barbarafeier des Bergknappenvereins Sulzbach-Rosenberg im Gasthaus Wagner in Großenfalz. Sie stand in diesem Jahr im Zeichen des 135-jährigen Vereinsbestehens. Schon am Vormittag wurde zusammen mit Abordnungen der Bergknappenvereine Auerbach und Königstein ein Gottesdienst in der Christuskirche gefeiert, den die Bergknappenkapelle musikalisch gestaltete.

Mit der Melodie "Ich hatte einen Kameraden" untermalte der Trompeter Michael Heinz die Verlesung der Namen jener Kumpel, die seit der vorangegangenen Barbarafeier verstorben sind. Diese Ehrung machte aber auch deutlich, wie wichtig es ist, dass der Bergknappenverein in der Lage bleibt, die Erinnerung an die Montangeschichte Sulzbach Rosenbergs durch engagierte Mitglieder wach zu halten und in die Zukunft mitzunehmen.

Nach Hans-Jürgen Reitzenstein, Schriftführer im Bergknappenverein und Mitglied im Bundesvorstand der Knappenvereine, würdigte auch der Landtagsabgeordnete Harald Schwartz die Arbeit der Vereinsmitglieder: "Es ist wichtig, dass diese wertvolle Tradition und Kultur aufrecht erhalten wird. An so einem Tag ist es an der Zeit, dem Motor dieser Vereinigung meinen herzlichen Dank auszusprechen."

Der Festredner, Bürgermeister Michael Göth, ließ die Entwicklung des Bergbaus in Sulzbach-Rosenberg in einem historischen Kaleidoskop Revue passieren und stellte auch die wirtschaftliche und soziale Bedeutung dieses Wirtschaftszweigs für die Stadt heraus. Göth unterlegte die Bedeutung mit interessanten Zahlen. So zählte der Bergknappenverein Verein zu seinem 70. Gründungsfest knapp 1100 Mitglieder. Den höchsten Stand mit 1300 erreichte er in den Jahren 1958/59.

"Am 31. Juli 1974 wurde die letzte Schicht am Annaschacht gefahren, und am 31. März 1977 endete die letzte Schicht am Eichelberg. Der Bergbau war somit Geschichte." Doch die Aufarbeitung der Montangeschichte bleibe ein wichtiges Thema, betonte der Rathauschef und kündigte an, dass am 31. Juli 2023 - also am Datum der einstigen Schließung des Annaschachts - das neu gestaltete Gelände dort offiziell an die Bevölkerung übergeben werde.

Zum Programm zählte auch die Ehrung von Mitgliedern für ihre langjährige Treue. Es waren dies Katharina Wismet und Herbert Bauer (beide 25 Jahre), Alfred Kustner (40 Jahre), Rainer Mirche (60 Jahre) und Hans Kolb (70 Jahre). Mit dem Steigerlied klang die Barbarafeier aus.

 
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