Was waren das für Zeiten! Noch im vergangenen Jahr gab es Corona-Auflagen, die ins Alltagsleben der Bürger bis ins kleinste Detail eingriffen. Wissen Sie das noch? Ins Waldbad durften Schwimmer nur in Schichten. Nach eineinhalb Stunden musste man wieder draußen sein. Am Eingang von Biergärten und Restaurants hatten sich Besucher in Kontaktlisten einzutragen. Im Fitnessstudio wurde Training ausschließlich mit Maske erlaubt – gefühlt ist man dabei fast erstickt. Und zu Beginn der Pandemie war Bewegung im Freien nur alleine gestattet. Ehepartner durften absurderweise zwar nebeneinander im Bett liegen, aber nicht gemeinsam spazieren gehen.
Viele Regeln erscheinen im Rückblick kopflos, teils auch als Gängelei. Nachträgliches Politiker-Bashing soll das aber nicht sein. Auch für die politisch Verantwortlichen war die Situation völlig neu. Regierung und Bevölkerung waren in einem permanenten Lernprozess, wie wir am besten mit dem Virus umgehen können. Dass dabei Fehler passieren, ist nur menschlich.
Viele der strengen Auflagen sind inzwischen weitgehend vergessen. Nicht vergessen ist aber die gesellschaftliche Spaltung. Querdenker, Reichsbürger und Verschwörungsgläubige haben die Pandemie als Vorwand benutzt, um ihre grundsätzliche Abneigung gegen das demokratische System zum Ausdruck zu bringen. Das Coronavirus ist bei uns großteils unter Kontrolle. Die Gefahr vonseiten der Demokratiefeinde aber bleibt bestehen. Hier müssen wir weiter wachsam bleiben – und am besten Abstand halten.
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