Sulzbach-Rosenberg
02.03.2021 - 13:50 Uhr

Dreiste Betrugsmasche: Gleich zehnmal "falscher Polizist"

Wenn falsche Polizisten mit ihren Betrügereien vor allem ältere Menschen ins Visier nehmen, könnte das an der Gutgläubigkeit ihrer Opfer liegen. Gleich zehn solche Versuche verzeichnete die Polizei in Sulzbach-Rosenberg.

Oft suchen sich Telefonbetrüger gezielt ältere Herrschaften aus, um mit Tricksereien an ihr Geld heranzukommen. Symbolbild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Oft suchen sich Telefonbetrüger gezielt ältere Herrschaften aus, um mit Tricksereien an ihr Geld heranzukommen.

Die Täter hätten es vornehmlich auf Daten oder Hinweise auf Geld abgesehen, weiß Polizeihauptkommissar Alexander Ehemann, der im Pressegespräch aktuell zehn Fälle auflistet, die Montagnachmittag in der Inspektion gemeldet wurden. In allen Fällen hätten sich „falsche Polizisten“ telefonisch bei den Opfern gemeldet.

„In den jeweils identisch gelagerten Fällen erhielten Senioren Telefonanrufe mit männlicher Stimme. Die Anrufer gaben sich als Polizeibeamte aus“, sagt der stellvertretende Inspektionsleiter. Durch eine geschickte Gesprächsführung hätten die Täter versucht, an persönliche Daten oder Hinweise auf zu Hause befindliche Wertsachen oder Geld zu kommen.

Masche offenbar bekannt: Kein Schaden entstanden

In den vorliegenden Fällen sei mehrfach behauptet worden, dass es Hinweise auf bevorstehende Wohnhaus-Einbrüche gebe, weshalb die falschen Polizisten am anderen Ende der Leitung weitergehende Informationen benötigten. Doch die Leute waren offenbar gewarnt. Nach Einschätzung von Alexander Ehemann sei diese Masche inzwischen durch Präventionsarbeit und Presseveröffentlichungen in der breiten Bevölkerung weitgehend bekannt. Wohl deswegen beendeten die Adressaten die Gespräche teilweise sofort oder nach einem kurzen Gespräch, so dass die Kriminellen keinerlei Erkenntnisse gewinnen konnten und somit letztlich auch kein Schaden entstand.

Die Rufnummer-Unterdrückung erschwert nun die Aufklärungsarbeit der Polizei. „Zum Teil werden sogar die realen Nummern von Polizeidienststellen oder öffentlichen Behörden vorgegaukelt“, weiß der Hauptkommissar, der auch darauf verwies, dass andernorts Fälle bekannt seien, in denen sich Betrüger als Behördenmitarbeiter ausgaben, die Gebühren für ausstehende Corona-Impfungen ergaunern wollten.

Die Polizeiinspektion Sulzbach-Rosenberg und die Kriminalpolizei stellen nun Ermittlungen an und bitten die Bevölkerung um erhöhte Sensibilität. Bei Bedarf könne mit der Polizei unter dem Notruf bei aktuellen Fällen oder jederzeit unter 09661/87 44-0 Kontakt aufgenommen werden.

OnetzPlus
Weiden in der Oberpfalz25.08.2020
Hintergrund:

Betrüger am Telefon: Tipps der Polizei

  • Nicht unter Druck setzen lassen
  • Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände
  • Nie über die am Telefon angezeigte Nummer zurückrufen
  • Keine Unbekannten in Wohnung lassen
  • Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit

"Zum Teil werden sogar die realen Nummern von Polizeidienststellen oder öffentlichen Behörden vorgegaukelt."

Polizeihauptkommissar Alexander Ehemann

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.