Feuerwehr Großalbershof enttäuscht vom langen Warten auf ein Ja des Stadtrats zum neuen Gerätehaus

Sulzbach-Rosenberg
17.03.2023 - 16:29 Uhr

Gerne hätte Kommandant Alexander Luber die Pläne für ein neues Gerätehaus in die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Großalbershof mitgebracht. Dass es dazu nicht kam, führte zu einigen emotionalen Spitzen in Richtung Stadtrat.

Sie kamen schon mit gedrückter Stimmung zu ihrer Jahreshauptversammlung, die Mitglieder der Feuerwehr Großalbershof. Der erhoffte Beschluss im Stadtrat über einen Neubau ihres Feuerwehrhauses war einige Tage zuvor nicht zustande gekommen.

Zur Vorgeschichte: Das neue Tragkraftspritzenfahrzeug, das die Feuerwehr noch vor der Coronapandemie erhalten hat, passte nicht in das bestehende Gerätehaus. Übergangsweise stand es erst in einem landwirtschaftlichen Gebäude und, nachdem der Pachtvertrag dafür ausgelaufen ist, seit gut einem Jahr bei Wind und Wetter im Freien.

Kommandant Alexander Luber hätte an diesem Abend gerne die Pläne für ein neues Gerätehaus vorgestellt, aber darüber hatte sich der Stadtrat nicht einigen können. Ganz unkommentiert wolle er einige Äußerungen aus der Sitzung nicht stehen lassen, so Luber. Umstritten war dabei vor allem die Frage, ob es einen Unterrichtsraum tatsächlich braucht. Die Wehr solle doch weiterhin den Lehrsaal der Wehr in Sulzbach benutzen.

"In Sulzbach steht ein Rüstwagen, warum nutzen denn den die Rosenberger nicht mit? Die haben einen neuen bekommen", ließ Luber seinem Unmut freien Lauf. "Oder umgekehrt: In Rosenberg gibt es einen Aufenthaltsraum, in Sulzbach wurde trotzdem einer gebaut." Sein Angebot an die Stadträte: "Stellt euch doch mal nachts um 2 Uhr mit uns bei Wind und Wetter zur Verkehrsabsicherung raus, dann würdet ihr schnell merken, dass nach Einsätzen auch ein Raum benötigt wird, in dem man sich aufwärmen oder bei schlimmen Verkehrsunfällen Erlebtes miteinander aufarbeiten kann."

Im Jahresbericht sprach der Kommandant von 31 Aktiven, die 13 Einsätze abgearbeitet hätten. Zu den drei Bränden darunter gehörte das Großfeuer in einer Industriehalle in Kauerhof. Unter den technischen Hilfeleistungen sei ihm besonders ein Verkehrsunfall um Gedächtnis geblieben, sagte Luber. An einem Pkw, der sich auf der Bundesstraße B85 überschlagen hatte, musste mit schwerem technischen Gerät gearbeitet werden. Unterstützung leistete die Stützpunktwehr aus Sulzbach-Rosenberg.

Kreisbrandrat Fredi Weiß und weitere Mitglieder der Landkreis-Feuerwehrführung ehrten verdiente Aktive. Für 25 Jahre waren das Erwin Schneider und Wolfgang Friedrich. Auf 40 Jahre aktiven Dienst blickt Peter Klughardt zurück.

Der Feuerwehrverein geht mit einer neuen Führung die kommenden Aufgaben an. Nach 18 Jahren als Kommandant und nun 12 Jahren als Vorsitzender machte Manfred Friedrich Platz für die nächste Generation. Die Geschicke des Vereins führt künftig Tobias Falk. Ihm steht Peter Klughardt als Stellvertreter zur Seite. Weiter arbeiten Kassier Thomas Luber, Schriftführer Philip Kogelbauer und Jugendwart Andreas Schneider im Vorstand mit. Als Vertrauensperson steht Manfred Friedrich dem Gremium weiter zur Seite.

Bürgermeister Michael Göth dankte dem scheidenden Vorsitzenden für sein Wirken. Er habe die Wehr nach außen immer hervorragend vertreten. Den Appell des Kommandanten an die Stadt und den Stadtrat habe er verstanden, versicherte Göth. Das erneute Angebot an Eigenleistungen nehme er mit ins Rathaus. Vor der kommenden Sitzung des Stadtrates werde er noch einmal zu Gesprächen mit allen Fraktionen und der Feuerwehr Großalbershof einladen, um dieses Gerätehaus auf den Weg bringen zu können. Auch Kreisbrandrat Fredi Weiß formulierte einen Appell: "Eine gut funktionierende Wehr braucht die entsprechende Ausstattung und Unterbringung." Auf Stellungnahmen der anwesenden Vertreter der Stadtratsfraktionen hofften die Feuerwehrler vergebens.

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