Der Bauer wacht am Vormittag mit einem Riesenschädel auf, hat eine blutige Wunde am Kopf und kann sich an nichts erinnern. Der Hund liegt vergiftet auf dem Hof. Und was das Schlimmste ist: Die Bäuerin ist spurlos verschwunden. Da die Polizei sich keinen Reim auf die Sache machen kann, wird der Sulzbacher Amtsarzt zu Hilfe geholt, um den Fall zu lösen.
Schon mehrfach aufgeführt
Diese Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit basiert, hatte die Sulzbach-Rosenbergerin Helma Koch zu einem erfolgreichen Roman verarbeitet. Im Jahr 2019 entstand daraus ein Theaterstück, das von einer Laienspielgruppe mehrmals im ausverkauften Saal der historischen Druckerei J. E. von Seidel aufgeführt wurde. Weitere Aufführungen des Theaterstücks waren für das Frühjahr 2020 geplant - aber dann machte Corona diese Pläne zunichte. "Wir wollten aber trotz Pandemie weitermachen", sagt Koch, "und da kam die Idee auf, einen Film zu drehen". Für die Regie und Produktion wurde der Iraner Sasan Akbari verpflichtet.
Alles in einer Hand
Akbari ist Mediengestalter und wird in Kürze sein Studium der Medienproduktion und Medientechnik abschließen. Sein großes Interesse an der Oberpfälzer Regionalgeschichte hat er schon bei der Vorbereitung der Georg-Stuchs-Ausstellung bewiesen, die zur Zeit im Seidel-Saal zu sehen ist. Für diese hat Akbari die Schautafeln gestaltet und alle Fotoreproduktionen erarbeitet.
Einen Film zu drehen, ist natürlich eine ungleich größere Herausforderung, die der Regisseur aber souverän meistert. Normalerweise sind selbst bei kleinen Filmproduktionen Dutzende Mitarbeiter mit Filmkamera, Tonaufnahme- und Beleuchtungstechnik beschäftigt. "Sasan macht das alles ganz allein und strahlt dabei eine ungeheure Ruhe aus", lobt Alfons Wanninger, der im Film den Amtsarzt spielt.
Neue Herausforderung
Für den erfahrenen Laienschauspieler ist der Film eine neue Herausforderung. "Bisher habe ich nur Theater gespielt", erklärt er. Im Film könne man zwar problemlos Szenen wiederholen. Dafür müsse dann auch wirklich alles stimmen. "Es ist unglaublich, was selbst in einem historischen Museum wie dem Goglhof alles umgeräumt werden muss, damit im Film nicht plötzlich irgendwo ein Plastikeimer herumsteht", staunt der Hauptdarsteller.
Helma Koch hofft, dass der Film, der auch durch eine großzügige Spende der Raiffeisenbank ermöglicht wurde, seinen Hauptschauplatz Goglhof und die Geschichte des ersten bayerischen Amtsarztes einem größeren Publikum nahebringen wird.
Hintergrund
Der Film wird an verschiedenen historischen Schauplätzen gedreht: im Goglhof in Eberhardsbühl, im Freilichtmuseum in Neusath-Perschen, im Hopfengarten in Illschwang. „Das passt, denn der Amtsarzt war ja für das ganze Herzogtum zuständig und ist deshalb ziemlich herumgekommen“, sagt Helma Koch
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