Sulzbach-Rosenberg
29.03.2023 - 16:08 Uhr

Förderverein des Sulzbach-Rosenberger St. Anna Krankenhauses blickt positiv in Zukunft

Roland Ganzmann, Vorstandsvorsitzender des Sulzbach-Rosenberger Krankenhauses, äußerte sich auf der Jahreshauptversammlung des Fördervereins St.-Anna-Krankenhaus zur Krankenhaus-Struktur-Reform. Dem Verein dankte er für dessen Engagement.

"Uns geht es vom Betrieb her gut, aber die Gesamtlage wird immer schwieriger", berichtete Roland Ganzmann bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins St.-Anna-Krankenhaus. Dem Vorstandsvorsitzenden des Sulzbach-Rosenberger Krankenhauses zufolge gibt es tendenziell weniger stationäre Patienten. Dies sei politisch gewollt. Zudem würden Sach- und Personalkosten explodieren. Noch dazu käme dann noch der drohende Fachkräftemangel.

"Der Arztberuf ist für viele junge Leute nicht mehr so erstrebenswert. Vielen ist Familie und eine gute Work-Life-Balance wichtiger. Bei uns arbeiten viele Ärzte aus Tschechien. Ohne sie hätten wir ein Problem", führte Ganzmann weiter aus. "Aktuell haben wir nur deutsche und regionale Pflegekräfte. Doch das Interesse für dieses Berufsbild sinkt."

Dass die große Krankenhaus-Struktur-Reform kommt, ist laut Ganzmann klar. Die Frage sei nur, was kommt. Der Vorstandsvorsitzende stellte das von der Expertenkommission erarbeitete Versorgungsstufen-Modell vor und erläuterte die Auswirkungen.

Das Modell besteht aus drei Leveln. "Es führt vermutlich dazu, dass es nur noch Maximalversorger und Schwerpunkt-Krankenhäuser gibt. Das heißt von den 1700 Standorten bleiben noch circa 230 Krankenhäuser für Deutschland. Ich bin mir sicher, das St.-Anna-Krankenhaus ist eines davon", betonte Ganzmann aber. "Wir werden gestärkt aus der Reform hervorgehen."

Rekordjahr hingelegt

Im St. Anna Krankenhaus seien die Fallzahlen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Das Nürnberger Land sei als neues Gebiet teilweise hinzugekommen. "Wir sind ein kleines Krankenhaus, in dem es ein bisschen menschelt. Ich glaube, das kommt bei den Patienten an", erklärte Ganzmann.

In diesem Jahr stelle das Krankenhaus zwei neue Chefärzte (Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie Anästhesie) ein. Zudem sei es 2022 zum sechsten Mal in Folge als eines von "Deutschlands besten Krankenhäusern" vom F.A.Z.-Institut ausgezeichnet worden.

Neuerungen und Bauprojekte

Ab September 2023 ermögliche das Krankenhaus eine einjährige Ausbildung für ungelernte Pflege-Hilfskräfte. Ab Mai 2023 soll es neue Komfortzimmer in den Bereichen Innere Medizin und Chirurgie geben. Auch der Neubau Bauteil 5 schreite voran. Der Abbruch ist vollzogen, berichtete der Vorstandsvorsitzende. Die Fertigstellung sei für circa September 2025 geplant.

"Wir haben seit Mitte Januar 2023 wieder eine Radiologie am St.-Anna-Krankenhaus. Eine ganz tolle Geschichte. Auch das MVZ Ambulantes Zentrum St. Anna gGmbH in Sulzbach-Rosenberg und Königstein wird gut angenommen. Vor allem Königstein ist dafür dankbar, da ein Sitz wegfiel. Dort ist die Versorgung immer ausgebucht", berichtete Ganzmann weiter.

Er lobte den Förderverein für den engagierten Einsatz für das Krankenhaus vor Ort, für alle Ideen und Vorschläge und für die finanzielle Unterstützung. "Irgendwo muss auch das Herz im Krankenhaus sein. Ich denke, ihr seid gut aufgestellt. Wird schon irgendwie gut werden", äußerte sich Werner Renner, Vorsitzender des Fördervereins, optimistisch bezugnehmend auf die drohende Krankenhaus-Struktur-Reform.

Volksleiden Sodbrennen

Er berichtete von vielen geplanten Aktionen, etwa einem Vortrag von Chefarzt Vincent W. Wanji (Internist, Gastroenterologe) am Dienstag, 4. Mai, in Sigras zum Thema Sodbrennen. "Viele Menschen leiden an Sodbrennen. Häufig steckt dahinter viel mehr. Daher ist das ein spannendes Thema", erklärte Dr. Wanji.

Werner Renner ließ das vergangene Jahr Revue passieren und bedankte sich bei zahlreichen Spendern für ihr Engagement. Mit dem Geld sollen unter anderem neue Defibrillatoren beschafft werden. Die Vorstandschaft wurde abschließend entlastet.

 
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