Mitte Februar beginnt der Forstbetrieb Schnaittenbach der Bayerischen Staatsforsten, im Revier Sulzbach Bäume in der Unteren Wagensaß zu fällen. Betroffen sind dabei die Waldflächen südlich der Krötenseeschule und des Ernst-Naegelsbach-Hauses. Die Arbeiten "dienen der Stabilisierung des Baumbestandes und der Verkehrssicherung", heißt es dazu in einer Pressemitteilung des Forstbetriebs.
Vor allem im Bereich der Wanderwege soll Käferholz und dürres Holz weichen, damit sich Erholungssuchende weiterhin sicher im Wald bewegen können. Abseits der Wege gehe es vorrangig um den Erhalt der vorkommenden Mischbaumarten, zum Beispiel Stiel- und Roteiche sowie Weißtanne und Buche. Ihnen messen die Forstleute eine wichtige Rolle im Klimawald zu, dessen Bild ansonsten die vorherrschende Fichte prägt.
Diese Baumart habe in der Oberpfalz mit dem zunehmenden Klimawandel, den damit einhergehenden höheren Temperaturen sowie geringeren Niederschlägen schwer zu kämpfen. Zudem würden Fichten häufig Opfer des Borkenkäfers. "Dies zeigt sich in der Unteren Wagensaß deutlich an etlichen sogenannten Käferlöchern, also Kahlstellen im Wald", begründen die Bayerischen Staatsforsten, warum sie auf gemischte Wälder setzen, in denen die Fichte nicht mehr den Großteil der Baumarten ausmacht. Damit werde das Risiko von großflächigem Borkenkäferbefall vermindert. "Auf diese Weise nutzen wir den naturnahen und klimaneutralen Wertstoff Holz für Möbel und den Hausbau und machen den Wald gleichzeitig fit für die Zukunft", erklärt der Leiter des Forstreviers Sulzbach, Julian Sauter, die anstehende Holzerntemaßnahme.
Gemischte Wälder mit Kiefer, Tanne, Buche, Eiche und Lärche böten auch deutlich mehr Lebensraum für Waldtiere, vor allem für Vögel und Insekten. Dazu trage auch das sogenannte Totholz bei; Teile von Bäumen, die ganz bewusst im Wald zurückgelassen werden. Mit dieser Taktik soll die Artenvielfalt in der Unteren Wagensaß zukünftig wieder zunehmen.
Um sicher zu arbeiten und den Waldboden zu schonen, kommt bei der Holzernte ein sogenannter Kettenharvester zum Einsatz. Durch die große Auflagefläche des Kettenlaufwerks verursache er weniger Schäden am Waldboden. Ein Harvester schone außerdem die verbleibenden Bäume mehr als das bei der händischen Holzernte der Fall sei.
Die Bereiche, in denen Bäume gefällt werden, werden im Vorfeld großräumig mit Schildern und Sperrungen abgegrenzt, die von weitem zu erkennen sind. "Da teilweise im Bereich der Wege Holz gefällt wird, bittet der Forstbetrieb die Besucher, die Absperrungen ernst zu nehmen und die Bereiche der Holzfällung nicht zu betreten. Es besteht Unfall- und Lebensgefahr", schließt die Pressemitteilung mit einem Appell.
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