Sulzbach-Rosenberg
08.06.2022 - 12:03 Uhr

Gankino Circus feiern Finnland und den "coolsten Kulturamtsleiter"

Erlebnisse und Eindrücke eines Urlaubstrips nach Finnland präsentieren Gankino Circus bei ihrem Auftritt im Seidel-Saal. Den Titel "Star des Abends" überlassen die Musiker aber einem anderen.

von MÜB

Es begann sehr leise mit Wasserplätschern, denn in Finnland regnet es oft. Gankino Circus überraschten zu Beginn ihres neuen Programms "Bei den Finnen" in der Druckerei Seidel mit leisen Klängen.

"Das ist finnische Volksmusik", erklärte Gitarrist Ralf Wieland nach dem gefühlvollen Beginn. Akkordeonspieler Max Eder überzeugte als Sänger der finnischen Lieder. Sie beschreiben die Schönheit und Ruhe der finnischen Landschaft und die lange Winternacht.

Percussionist Johannes Sens wechselte vom Vibraphon zu einem halben, über zwei Meter hohen Bootsrumpf mit sonorem Klang, den er mit Händen, Fäusten und Rasseln bearbeitete. Das ganze Boot sei der Hauptgewinn beim Ameisenhaufen-Wettsitzen sein, an dem Gitarrist Wieland teilgenommen hat. Leider habe er sich das Boot mit einem Russen teilen müssen, der nach reichlich Wodka-Genuss auf seinem Ameisenhaufen eingeschlafen war. Viele solcher Geschichten erzählen die vier Musiker im Laufe des Abends, an dem sie mal eine blubbernde, dampfende Kaffeemaschine als Musikinstrument nutzen oder mit drei wassergefüllten Schüsseln musizieren.

Quiz und Gesellschaftsspiele

Die als schweigsam geltenden Finnen und die Franken vereint die Liebe zur Musik. Und je schneller, desto besser. So spielen die vier eine furiose finnische Polka. Johannes Sens "zauberte" das halbe Boot von der Bühne, um sein kleines Schlagzeug aufzubauen. Beim fränkischen "Rock’n’Roll" hielt es keinen mehr auf den Sitzen. "Die Finnen sind da drauf genauso abgefahren wie ihr", meinte Simon Schorndanner.

Die angebliche Liebe der Finnen zu Quiz und Gesellschaftsspielen nutzte das Quartett für ein ganz einfaches "Sulzbach-Spiel", bei dem der "coolste Kulturamtsleiter" Fred Tischler und die Besucherin Anita die Bedeutung finnischer Wörter wie "Kalsarikännit" oder "Kantele" erraten mussten. Beide durften sich über ein Glas "Original finnische See-Dill-Gurken" als Hauptpreis freuen. Die Reise endete mit der finnischen Version des Gankino-Hits "Hat sich denn der Wirt erhängt, weil er uns kaa Bier ausschenkt?"

Tischler-Söhne im Technik-Einsatz

"Es ist an der Zeit, den Star des Abends zu feiern", rief Ralf Wieland zum Abschluss des Konzerts in den Raum. Seine Nachfolgerin an der Spitze des Kulturamts, Angela Thar, bat Fred Tischler zu seinem letzten offiziellen Auftritt auf die Bühne; dazu seine Frau Christine sowie die Söhne Julius und Max, die sich um die Technik im Saal kümmerten.

Stadtheimatpfleger Markus Lommer, der Vorsitzende des Förderkreises Historische Druckerei Seidel, die Vorsitzende des Trägervereins, Maria Müller, und der "Kassier der ersten Stunde" Werner Dürgner dankten Fred Tischler mit einem Geschenk für seine 37-jährige Tätigkeit. Die Entwicklung von der Industrie- zur Kulturstadt sei zu einem großen Teil ihm zu verdanken. Der so Geehrte hielt mit seinem größten Wunsch für die Zukunft nicht hinterm Berg: "Kommen Sie zu den Veranstaltungen der Stadt Sulzbach-Rosenberg. Nur so kann Kultur stattfinden, und Kultur ist unser höchstes Gut."

 
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