Wie das Grundgesetz den Menschen im ersten Satz unantastbare Würde zusichert, so müsse auch für uns die Würde der Tiere als eherner Grundsatz gelten, meint Susanne Kunisch. Ein artgerechtes Leben und Leidensvermeidung oder -minimierung seien oberstes Gebot im Umgang mit der Tierwelt.
Doch viel zu oft werde dieses Gebot vernachlässigt oder gar gebrochen. "Schnell hat die Mähmaschine zugeschlagen. Verletzte, verstümmelte oder tote Rehkitze lassen niemanden kalt – besonders, wenn es sich um hilfesuchende Blicke oder herzzerreißende Schreie handelt."
Die neugeborenen Kitze werden von der Ricke ins hohe Gras gelegt, um sie vor natürlichen Feinden zu schützen. Bei Gefahr aber laufen die Kitze nicht weg, sie drücken sich fest auf den Boden, weil sie nicht wissen, dass die Mähmaschine mit ihren gewaltigen Messern ihnen zum Verhängnis wird.
Um dies zu vermeiden, wurde die Organisation "Kitzrettung – Hilfe" gegründet. Jeder Landwirt kann sich kostenlos bei dieser Organisation registrieren lassen und, bevor er seine Wiese abmäht, über diese Seite Unterstützung anfordern.
Es gebe viele freiwillige Helfer, um im Frühjahr bei der Suche nach Kitzen zu helfen. Hierbei stehe ausschließlich die Rehkitz-Rettung im Fokus und Vordergrund. Susanne Kunisch richtet ihre Bitte an die Landwirte des Landkreises: "Falls Sie sich nicht über die Internet-Seite www.Kitzrettung-hilfe.de registrieren lassen möchten, dann mähen Sie bitte Ihre Wiesen nicht vorschnell ab, ohne nach Kitzen zu suchen. Gerne bin ich bereit, Sie in dieser Zeit ehrenamtlich und kostenfrei zu unterstützen, um Hand in Hand mit Ihnen und dem zuständigen Jäger zu arbeiten."
Rehkitzrettung erfolge ausschließlich unter Anleitung des Landwirtes oder des Jagdaufsehers, die den Ablauf und die Schritte des Vorgehens erklärten. Melden kann man sich bei Susanne Kunisch, 09661/876 606.
Und es gibt noch ein zweites Problem: Die Initiatorin richtet eine Bitte an alle Hundebesitzer, die ihre Lieblinge ohne Leine in und um die Wälder frei laufen lassen: "Bitte leinen Sie Ihre Hunde an! Es kommt immer wieder vor, dass freilaufende Hunde ihrem natürlichen Jagdinstinkt folgen und Rehe hetzen und anschließend reißen. Hierbei handelt es sich oftmals auch um Rehe, die Kitze austragen."
Der Hund könne nichts dafür, er verfalle nur seinem Jagdtrieb. Verantwortlich dafür seien die Hundebesitzer oder Halter. "Bitte seien Sie vernünftig, leinen Sie Ihre Hunde an, um auch nicht mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen."
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