In der Sulzbacher Pfarrei St. Marien gab es einen Geldsegen. Hintergrund des Ganzen: die Sanierung eines stadtprägenden Gebäudes und eine Reise nach München ins Ministerium, an der auch Landrat Richard Reisinger (CSU), CSU-Landtagsabgeordneter Harald Schwartz und Stadtpfarrer Herbert Mader teilnahmen. „Die Instandsetzung der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt wird mit 1,4 Millionen Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützt“ - das verkündete dort Kunstminister Markus Blume, berichtete die "Abordnung" im Gespräch mit Oberpfalz-Medien nach ihrer Rückkehr. „Wir erhalten ein architektonisches Juwel und lebendiges Zeugnis bayerischer Kirchengeschichte: Mit der Instandsetzung der Pfarrkirche restaurieren wir einen geschichtsträchtigen Ort des Glaubens, der Tradition und bewahren so unsere kulturellen Wurzeln“, erklärte der Minister jetzt bei der Übergabe der Förderzusage in München.
Der Schwerpunkt der Sanierung umfasst insbesondere statische Arbeiten an den Fundamenten und Außenfassaden. Neben der Instandsetzung des Gebäudes an sich wird auch die Ausstattung (Altäre, Chorgestühl, Emporen, Orgel, Oratorium, Gemälde und Einzelbildwerke) restauriert sowie ein barrierefreier Zugang geschaffen. Eigentümerin des stadtprägenden Baudenkmals ist die Katholische Kirchenstiftung St. Marien Sulzbach-Rosenberg.
Oberpfalz-Medien sprach mit Kirchenpfleger Erich Weiß, der in der Kirchenverwaltung rund um Pfarrer Herbert Mader für die Finanzen und damit für die Sanierung zuständig ist. Er hat seit Monaten gut zu tun mit der Planung des Vorhabens, das insgesamt immerhin rund vier Millionen Euro kosten wird. „Vor vielen Jahren kam der Kirchturm zur Pfarrei - vorher gehörte er der Stadt“, erinnert Weiß an die Zeit von Monsignore Josef Zimmerer. Er wurde schon mal saniert, jetzt geht es ans Ganze: Zunächst sollte die Kirche nur außen farblich angepasst werden und eine Innen-Renovierung erfahren - 2015 begannen die Planungen in der Kirchenverwaltung mit dem Amberger Architekturbüro „em“ und Johann Ernst. Doch bald kamen Probleme mit der Statik rund um den Altarbereich, mit dem Putz und vielen anderen „Baustellen“ auf. Es wurde klar, dass die einst eingeplanten 200 000 Euro bei weitem nicht reichen würden. Bald schon standen Millionenbeträge im Raum, es wurden Zuschuss- und Fördermöglichkeiten bei Denkmalschutz, Bund und Land ausgelotet.
Die Kostenplanung
Aus München kam dann die Zusage für den sogenannten Entschädigungsfonds. Dieser wird vom Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen. „Den Bewilligungsbescheid erlässt das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, mit dem die Maßnahme abgestimmt ist, sie wird von ihm auch fachlich begleitet“, erläutert Weiß das Procedere. Schließlich standen die planerischen Kosten fest: 1,5 Millionen für die Außensanierung, zweieinhalb für innen. Abzüglich des Anteils der Diözese von 50 Prozent und den 1,4 Millionen aus dem Fonds verbleiben so für die Pfarrei rund eine halbe Millionen Euro, die sie zu stemmen hat. „Inzwischen kann ich wieder richtig schlafen“, schildert Erich Weiß die nervenaufreibende Finanzierungsaktion.
Wie geht es nun weiter? Die Außenmauern und damit die Statik sind schon saniert, die Drainage erneuert, jetzt geht es noch um einen behindertengerechten Zugang am Nordtor. Die vordere, südliche Kirchentreppe ist im Eigentum der Stadt und wird von dieser unterhalten. Im Herbst soll es nahtlos zur Innensanierung übergehen. Nach Weihnachten wird dann die Pfarrkirche St. Marien längere Zeit gesperrt bleiben müssen - die Gläubigen und die Pfarrei rund um Pfarrer Herbert Mader wollen dafür die Klosterkirche St. Hedwig mehr nutzen, im Sommer den Annaberg. Auch stehen noch Entscheidungen im Kunstausschuss der Diözese über vorgesehene räumliche Umgestaltungen aus. Was den Ablauf betrifft, so ist Erich Weiß inzwischen optimistisch: „Wenn alles klappt, dann feiern wir Ostern 2026 wieder in der glanzvollen, sanierten Pfarrkirche.“
Schwerpunkte der Sanierung der Pfarrkirche St. Marien
- Statische Arbeiten an den Fundamenten und Außenfassaden, dadurch Stabilisierung des Gebäudes rund um die Altarzone (bereits erfolgt)
- Erneuerung der Drainage rund um die Fundamente (bereits erfolgt)
- Arbeiten an den Außenfassaden
- Schaffung eines barrierefreien Zugangs am Nordportal
- Instandsetzung und Restaurierung der Kirchenausstattung: Altäre, Chorgestühl, Emporen, Orgel, Oratorium, Gemälde und Einzelbildwerke
- Umgestaltung des hinteren Kirchenraums (geplant)
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