Sulzbach-Rosenberg
03.09.2023 - 17:08 Uhr

Gewerkschaften setzen in Sulzbach-Rosenberg Zeichen gegen die Kriege auf der Welt

Friedens-Appelle werden seit vielen Jahren in der Gedenkfeier der Gewerkschaften zum Antikriegstag in Sulzbach-Rosenberg formuliert. Im zweiten Jahr des russischen Angriffskrieges in der Ukraine klingen sie so aktuell wie lange nicht.

Vor Gewerkschaftlern und politischen Repräsentanten bezogen (von links) die Zweite IG-Metall-Bevollmächtigte Sabrina Feige und Grammer-Konzern-Betriebsratsvorsitzende Judith Uhlmann Stellung gegen die Kriege auf der Welt. Bild: gf
Vor Gewerkschaftlern und politischen Repräsentanten bezogen (von links) die Zweite IG-Metall-Bevollmächtigte Sabrina Feige und Grammer-Konzern-Betriebsratsvorsitzende Judith Uhlmann Stellung gegen die Kriege auf der Welt.

Soll Deutschland den Krieg in der Ukraine mit Waffen unterstützen, um ein schnelles Ende herbeizuführen, oder soll das Geld lieber im Land bleiben? Die Frage warf die Zweite IG-Metall-Bevollmächtigte Sabrina Feige bei der Gedenkstunde am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus und aller Kriege am Friedhofsberg in Sulzbach-Rosenberg auf. Beide Optionen nebeneinander seien nicht möglich, aber niemals dürften die Anstrengungen für ein Ende des Kriegs in der Ukraine und einen dauerhaften Frieden nachlassen.

Der von den Gewerkschaften initiierte Antikriegstag hat eine lange Tradition in Sulzbach-Rosenberg. Er erinnert an den 1. September 1939, als mit dem Einmarsch der Wehrmacht in Polen der Zweite Weltkrieg begann. Auch am Freitag versammelten sich wieder Vertreter des DGB und der IG Metall sowie politische Repräsentanten der Stadt Sulzbach-Rosenberg, um ein Zeichen gegen alle Kriege auf dieser Welt zu setzen und für ein friedliches Nebeneinander einzustehen.

Die Konzern-Betriebsratsvorsitzende der Grammer AG, Judith Uhlmann, empfand den Krieg, den Russland seit Februar 2022 gegen die Ukraine führt, als fürchterliche Situation, und sie werde von Tag zu Tag schlimmer. Die große Frage sei aber, wer die beiden Seiten an den Verhandlungstisch bringen könne - eventuell die Staatschefs von Indien, China oder Brasilien - und ob Friedengespräche überhaupt möglich seien.

Nach 70 Jahre erscheine der Frieden in Europa selbstverständlich, aber Russland habe mit seinem Angriff auf die Ukraine diesen Frieden empfindlich gestört. Es seien perfide Gedanken in den Köpfen derer vorhanden, die Kriege anzetteln und junge Menschen, Familienväter und Frauen, an die Front schicken mit dem Wissen, dass viele von ihnen sterben und nicht mehr zurückkehren werden. Überlegenswert sei, wie grundsätzlich verhindert werden kann, dass Kriege ausbrechen. Die Nato und andere Organisationen mögen durchaus dazu beitragen, dass es nicht noch mehr Kriege auf der Welt gebe, aber die Menschen sollten es schaffen, dass Kriege einfach nicht mehr notwendig seien. Judith Uhlmann: "Wir verlieren mit jedem Tag, an dem Krieg geführt wird, gewinnen aber mit jedem Tag, an dem Frieden herrscht."

 
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