Erich Jambor, aus Breslau stammend, hatte die Vision, in seiner Wahlheimat Sulzbach-Rosenberg eine Musikreihe zu etablieren, die sich von der Qualität her mit den großen Konzertstädten messen lassen kann. Dies ist ihm in bewundernswerter Weise gelungen. Er fand sowohl beim damaligen Landrat Alwin Müller wie auch beim damaligen Regierungspräsidenten Ernst Emmerig für dieses Projekt nicht nur offene Ohren, sondern auch tatkräftige Unterstützung. Beide waren beim 1. Konzert der neuen Konzertreihe anwesend.
Akribische Nachweise
Mit unglaublichem Engagement und ansteckender Begeisterung betreute Jambor mehr als 20 Jahre lang diese Konzertreihe. Über jedes Konzert, die Vorbereitungen, die Ankündigungen in der Presse und die anschließenden Rezensionen führte er akribische Nachweise. Damals, in den 60-er und 70-er Jahren schrieb man sich noch Briefe! So archivierte er die handschriftliche Korrespondenz mit den Künstlern ebenso wie den Briefwechsel mit den späteren Landräten Dr. Hans Raß und Dr. Hans Wagner. Es gibt die Programme von so namhaften Künstlern wie Agnes Giebel, dem Münchner Bläseroktett oder der Pianistin Gitti Pirner, außerdem Fotos mit Widmungen und Autogrammen der Musiker.
Jetzt sind die Dokumente dort, wo sie hingehören, nämlich in der Obhut der Stadt Sulzbach-Rosenberg.
Jambor sammelte auch Unterlagen zu den verschiedenen Konzertorten und führte eine Statistik über die Zahl der Konzertbesucher: Damals kamen oftmals mehr als 200 Musikliebhaber! All das sammelte Erich Jambor in 4 dicken Ordnern, immer für fünf Jahre einer, von der Gründung 1963 bis 1983, der letzten von ihm verantworteten Konzertreihe; es war damals die zwanzigste.
Fester Platz im Kulturkalender
Ob sich Jambor wohl hätte vorstellen können, dass „seine Schöpfung“ nach wie vor einen festen Platz im Kulturkalender der Stadt Sulzbach-Rosenberg und des Landkreises hat und auf ihr 60-jähriges Jubiläum zusteuert? Sein Sohn Christian Jambor wollte diese Dokumente „in gute Hände geben“ und gab sie an den derzeitigen künstlerischen Leiter der Konzertreihe, Helmut Fischer, zu treuen Händen. Fischer war nach der ersten Sichtung sofort klar: Dieser Schatz gehört in das Sulzbacher Stadtarchiv! Deshalb übergab er Stadtheimatpfleger Dr. Markus Lommer die gewichtigen Dokumente.
„Jetzt sind sie dort, wo sie hingehören, nämlich in der Obhut der Stadt Sulzbach-Rosenberg“, so Fischer bei der Übergabe an Dr. Lommer. Der Heimatpfleger freute sich über diese Bereicherung: „Dies ist ein Schatz, der für die Dokumentation des musikalischen Aufbruchs in Sulzbach-Rosenberg von höchster Bedeutung ist“, so seine Einschätzung. Dr. Lommer wird die inhaltsreichen Ordner an Stadtarchivar Johannes Hartmann weitergeben.
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