Eher selten tagt der Bauausschuss in einer Turnhalle, doch Corona gibt den Takt vor. Landrat Richard Reisinger beraumte die Sitzung in seiner Heimatstadt Sulzbach-Rosenberg an, um den Kreisräten die Chance zu geben, auch einmal den Wissenschaftstrakt mit Physiksaal der Schule zu besichtigen, dessen Sanierung und Modernisierung in der ersten Jahreshälfte zu Ende ging.
Diese Möglichkeit, die zunächst an der Spitze der Tagesordnung stand, rückte der Kreischef ans Ende, um nach dem Rundgang nicht noch einmal in die schwüle Turnhalle zurückzumüssen. Dagegen gab es keine Einwände und so konnten nach einer Begrüßung durch Schulleiter Dieter Meyer die Vertreter des Amberger Büros H + F Architekten Herbert Harth und Planerin Linda Kramer die Umgestaltung des Großen Saals im Kulturschloss Theuern vorstellen.
Mehr als 12 Millionen Euro
Mangels vorhandener Präsentationstechnik gab es für die Ausschussmitglieder ein Handout mit den Projektinhalten. Die vorgestellte Maßnahme gehört zum Bauabschnitt II der Generalsanierung des Industriemuseums, die mit einem Gesamtvolumen von mehr als 12 Millionen Euro zu den kostenträchtigsten Hochbaumaßnahmen des Landkreises in jüngster Zeit zählt. Betrachtern fällt beim bestehenden Großen Saal zunächst der helle Holzcharakter ins Auge. Nach der Umgestaltung würden nun Beige- und Anthrazit-Töne in den Vordergrund rücken, was nach Ansicht von Landrat Richard Reisinger optisch die größte Veränderung bedeute. "Hier müssen wir uns fragen, ob diese Neuausrichtung auch von uns so gewollt ist, um nach Ausführung entsprechend argumentieren zu können", so der Landrat. Nach verschiedenen Diskussionsbeiträgen und Erläuterungen zeigte sich eine Mehrheit von 9:3 Stimmen im Zwölfer-Gremium für die moderne Variante mit Grautönen.
Architekt Herbert Harth und Hubert Saradeth vom Gebäude-Management des Landkreises traten etwaigen Bedenken entgegen und betonten, das auch nach der Sanierung die Holzstruktur sichtbar bleibe und die Balken nicht viel anders als jetzt aussehen würden. "Die Innenschale werde zwar farblich etwas verändert, aber mit der Lichtanlage lassen sich die Stimmungen sehr schön steuern", versicherte der Architekt.
Akustische Aufwertung
Auch dem Thema Akustik sei im neuen Konzept Rechnung getragen. Wie Linda Kramer erläuterte, erfahre der Große Saal einen akustische Aufwertung, mit einem speziellen Vorhang sowie einer Schallschutz-Rückwand im Bühnenbereich. Hierzu werde es aber noch einen Ortstermin geben, um den Saal zukünftig möglichst vielseitig nutzen zu können, wie etwa für Theater und Konzerte aber auch für Seminare und Vorträge.
Beim Rundgang durch den Wissenschaftstrakt des HCA-Gymnasiums überzeugten sich die Ausschussmitglieder von der Moderniseirung der praktisch seit 1968 nicht mehr veränderter Räumlichkeiten. Nach elf Monaten Bauzeit stehe seit März ein hochmoderner Physiksaal mit Umgriff zur Verfügung. Der Landkreis habe alleine hierfür 1,4 Millionen Euro in die Hand genommen.
Die Gesamt-Investitionen (Kasten) würden sich seit 2006 auf gut 8 Millionen Euro belaufen und mit der Sanierung der Turnhalle warte laut Landrat Richard Reisinger eine weitere Herkulesaufgabe.
Investitionen im HCA-Gymnasium
Oberstudiendirektor Dieter Meyer wünscht sich ein Gesamtkonzept für Sanierungen an seiner Schule, Landrat Richard Reisinger erinnert an die Modernisierung der Turnhalle und nennt einige der Investitionen seit dem Jahr 2006:
Umbau für G8: 520 000 Euro
Küche: 500 000 Euro
Energetische Sanierung BA I, II und III: 1,46 Millionen Euro
Brandschutzsanierung:
1 Million Euro
Versorgungsschächte:
1,4 Millionen Euro
Kanal und Außenanlagen: 400 000 Euro
Physiksaal: 1,4 Millionen Euro
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