Eine Immobilien-Entwicklungsgesellschaft aus Osnabrück hatte sich an die Stadt gewandt und um eine Änderung des Bauleitplanes "Bierhalsberg" gebeten. Planungsrechtliche Voraussetzungen sollen geschaffen werden für ein Fachmarktzentrum für Lebensmittel, Drogeriebedarf, Schuhe und Kleidung sowie nicht näher bezeichnete "Dienstleistungen". So ein Vorgehen ist für Investoren nicht unüblich, und der Stadtrat zeigte sich auch aufgeschlossen.
Wie Stadtbaumeisterin Petra Schöllhorn erläuterte, gehe es imKern um zwei Themen: um eine geplante zweite Zufahrt zwischen der Backsteinvilla und dem Liliencenter in der Rosenberger Straße und um die zulässigen Verkaufsflächen in dem neuen Objekt. Rund 3850 Quadratmeter für Lebensmittel seien dort geplant und nach dem neuen Landesentwicklungsprogramm auch zulässig. Wegen der Zufahrt müsse das Staatliche Bauamt eingeschaltet werden, Baugenehmigung und Bebauungsplan-Änderung seien Sache der Stadt.
Joachim Bender (SPD) begrüßte für seine Fraktion das "positive Signal". Von einem Vollsortiment in Altstadtnähe würden permanent alle profitieren. Sein Fraktionskollege Thomas Steiner sah eine mögliche öffentliche neue Zufahrt als gut an. Auch Hans-Jürgen Reitzenstein (FDP/FWS) stimmte dem Vorhaben zu. Für die Grünen zeigte sich Karl-Heinz Herbst positiv überrascht, er wollte dann noch wissen, welche baulichen Veränderungen denn geplant seien. Darauf antwortete die Stadtbaumeisterin: "Der Antragsteller geht von einem kompletten Abriss des Lilien-Centers und einem anschließenden Neubau aus."
Das sorgte für mächtig Überraschung im Saal. Dr. Stefan Morgenschweis (CSU) zeigte dann ebenfalls Zustimmung und fragte nach der bisherigen Zufahrt - die bleibe auf jeden Fall erhalten, so die Stadtbaumeisterin. "Gut, wenn was geschieht", resümierte Yvonne Rösel (Grüne), und Karl-Heinz Kreiner (FDP/FWS) regte an, noch einmal mit der angrenzenden Grundstückseigentümerin Kontakt aufzunehmen.
"Es fehlen alle wichtigen Angaben!", monierte Umweltschutzbeauftragter Peter Zahn die Antragstellung auf Planänderung. Doch Petra Schöllhorn erklärte, hier handele es sich zunächst nur um eine reine Willenserklärung des Stadtrates und noch um keine detaillierte Änderung des Bebauungsplans, die sicher folgen werde.
Das Gremium billigte schließlich einstimmig die Änderung des Bebauungs- und Grünordnungsplanes "Bierhalsberg", um die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen für die Realisierung des Vorhabens zu schaffen. Sonst wären die Warensortimente mit ihren flächenmäßigen Obergrenzen nicht zulässig. Der Bereich des ehemaligen Kaufhauses Storg wurde bereits 2017 aus dem PLan ausgegliedert.
Der nächste Schritt ist nun der Abschluss eines städtebaulichen Vertrages zwischen der Stadt und der Immobiliengesellschaft. Er ist unabdingbar für die Vorbereitung und Durchführung städtebaulicher Maßnahmen und Planungen durch den Vorhabenträger.
Bzgl. Artikel Lilien-Center:
Das ist typisch, bevor genau bekannt ist was eigentlich gemacht werden soll wird schon wieder kritisiert. Mir ist es lieber die machen den Bunker platt und stellen auf der bereits versiegelten Fläche was anderes hin, bevor er weiter verrottet und auf der grünen Wiese vor der Stadt ein weiter Klotz entsteht. Wem das nicht passt, der kann ja das Liliencenter selber kaufen und was Tolles daraus machen!
A. Schall
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