Mehr Attraktivität für Sulzbacher Altstadt-Eingang: Neuer „Rosenberger Platz“ vor Storg

Sulzbach-Rosenberg
10.05.2023 - 16:56 Uhr
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Altstädte sind für die Bürger da – dort sollen sie sich wohlfühlen. In Sulzbach-Rosenberg könnte deshalb der östliche Eingangsbereich zur Altstadt in Richtung Stadtturm ein neues Aussehen erhalten.

Diskussionen über den Zustand verschiedener Altstadtbereiche kennt man im Sulzbach-Rosenberger Rathaus zuhauf. Dabei muss es nicht immer zwingend um die Beseitigung von Leerständen gehen, was aber sicherlich ein wesentliches Handlungsfeld ist. Stattdessen kann es auch um Gesamtplanungen in festgelegten Sanierungsgebieten gehen, um im besten Falle Fördergelder abzugreifen oder für private Bauherren und Investoren steuerliche Vergünstigungen zu ermöglichen. Im April 2021 hat die Stadt das Sanierungsgebiet „Altstadt Sulzbach I“ förmlich festgelegt. Dieses Gebiet umschließt im groben die Bereiche Storg-Kreuzung, Friedhofsberg sowie Umgriffe des Sparkassenplatzes, der Oberpfalz-Arkaden und des Storg-Gebäudes. Die Gesamtgröße des Untersuchungsgebietes beläuft sich auf etwa 14 Hektar.

Wie das Projektteam Jochen Baur und Christine Wegscheider von SEP (Stadt-Entwicklung-Planung) Architekten und Stadtplaner am Dienstag im Bauausschuss zu ihrer Aufgabenstellung einführten, beabsichtige die Stadt Sulzbach-Rosenberg in diesem Bereich ein städtebauliches und freiraumgestalterisches Konzept für die Frei- und Verkehrsflächen ausarbeiten zu lassen. Damit solle ein Ansatz für die zukünftige Entwicklung dieses wichtigen Bereichs geschaffen werden, mit der Beseitigung von funktionalen und gestalterischen Missständen.

Freiraum als Verknüpfung

„Die städtebauliche Situation bildet den Auftakt zur historischen Altstadt, wobei die Oberpfalz-Arkaden mit den Geschäften der Oberstadt durch einen attraktiven Freiraum enger verknüpft werden sollen. Die dominierende Führung der B 14 im Zuge der Rosenberger und Bayreuther Straße soll auf die notwendigen Flächen reduziert werden, um die Aufenthaltsqualität dieses Vorplatzes aufzuwerten und dem Fuß-Radverkehr Vorrang einzuräumen“, so Jochen Baur. Zudem sollten auch die Bastei sowie die Adolph-Kolping-Straße sinnvoll eingebunden und auch der Friedhofsberg als Verbindung zur „Unterstadt“ – alles in Absprache mit Bürgern und Anwohnern – berücksichtigt werden.

Was die Stadträte im Bauausschuss dann zu hören bekamen, wurde bis auf wenige Anregungen aus dem Gremium – es ging auch nur um Kenntnisnahme der Planungen – durchaus positiv aufgenommen. So wollen die SEP-Städteplaner den von ihnen so bezeichneten „Rosenberger Platz“ neu schaffen. Erreicht werden soll dieser neue Freiraum vor dem Storg-Gebäude und auf bisherigen Straßenflächen durch die Verlegung der Einmündung näher zum Müller-Gebäude. Dazu gehörten Absenkung der Bordsteine, zusätzliche Bäume, Leuchten, Fahrradständer, ein hochwertiges Pflaster und die Verlegung des Sparkassen-Brunnens dorthin.

Höhere Aufenthaltsqualität

Alles zusammen könnte nach Ansicht der Experten dort die Aufenthaltsqualität erheblich erhöhen. In der Überlegung für die Anlage eines neuen Platzes gehen die Planer von einer Optimierung der Flächen für den motorisierten Verkehr aus, um ausreichend breite Fußwege für die Anbindung der Oberpfalz-Arkaden zu schaffen. Wegen der hohen Verkehrsbelastung durch B 14 und Rosenberger Straße soll eine Fahrspur rückgebaut und die Einmündung verschmälert werden. Welche Kosten solche Maßnahmen verursachen und was das Staatliche Bauamt zu diesen Überlegungen sagen würde, bleibe zunächst offen.

Zu den weiteren Eckpunkten des erstmalig vorgestellten Konzeptes gehören auch ein Übergang zum Stadtgraben und zum Stadtturm, Pflaster für die bestehende Straße und Tempo 20 für Kfz, was Fußgängern und Radfahrern entgegenkommen würde. Beim Turm könnte eine Treppe den Zugang zur Grünanlage im Stadtgraben verbessern, was in der Zusammenfassung eine vollständige Integration der beiden durch die Rosenberger Straße zerschnittenen Teilbereiche möglich machen sollte.

Wichtige Sicht zum Stadtturm

Für den Friedhofsberg seien neue Beläge, weitere Bäume und ein Rückbau der Gabionenwand zwischen Friedhof und Arkaden vorgesehen. „Als fußläufige Verbindung zu den Oberpfalz-Arkaden soll die Sichtbeziehung zum Stadtturm freigehalten werden. Diese wird zusätzlich durch eine seitliche Baumreihe unterstützt. Im Bereich der Erschließung der Oberpfalz-Arkaden wird parallel ein großzügiger Fußweg mit Grünfläche angelegt“, so Baurs Überlegungen für Altstadt I.

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Sulzbach-Rosenberg26.02.2023
Hintergrund:

Altstadt I - Vorschläge von Planern und Räten

  • Belebung der Leerstände, u. a. mit Gastronomie auch im Außenbereich, oder durch Läden mit aufgewerteten Schaufensterbereichen
  • Kunstausstellungen im „Aladin“
  • Beseitigung des städtebaulichen Missstandes durch Detailplanung der Verkehrsführung als Kernstück zur Platzgewinnung für Fußgänger und Radfahrer
  • Bereich vom Stadtturm bis zum Carl-Schmidt auch überplanen
 
 

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