Kommunalpolitische Erfahrung hat der in der Herzogstadt praktizierende Chirurg bereits seit sechs Jahren im Kreistag gesammelt. Wie für ihn liberale „Stadtpolitik“ aussehen kann, schildert Martin Pöllath im Interview mit Oberpfalzmedien.
ONETZ: Herr Pöllath, gab es schon Gelegenheit, zu feiern?
Martin Pöllath : Leider Nein. Sofort nach dem Wahlsonntag hat mich das Thema „Corona-Pandemie“ in Beschlag genommen. Ich hoffe aber, dass wir bald wenigstens im kleinen Kreis auf die erfolgreiche Verteidigung unserer Stadtratssitze anstoßen können.
ONETZ: Was dürfen die Bürger von Ihnen erwarten?
Martin Pöllath: Mein Arbeitsstil ist schon immer kooperativ. Konfrontation ist nicht mein Ding. Auch Konkurrenz ist für mich zweitrangig. Ich werde deshalb mit allen Kolleginnen und Kollegen im Stadtrat zusammenarbeiten, wenn es der Sache dient. Gerne bringe ich die Übersicht, die Lebenserfahrung eines „Best-Agers“ in die Arbeit des Gremiums ein. Vielfältige berufliche, aber auch politische Erfahrungen können mir helfen, zu guten Entscheidungen beizutragen.
ONETZ: Mit welchen Fraktionen oder Gruppen können Sie sich eine Zusammenarbeit im Stadtrat vorstellen?
Martin Pöllath: Kernelemente des liberalen Denkens sind Unabhängigkeit, Sachbezogenheit und Ideologiefreiheit gepaart mit ökonomischem Sachverstand. Als FDP/FWS werden wir mit allen Gruppierungen zusammenarbeiten, bei denen wir auf diese Elemente stoßen.
ONETZ: Was werden nach Ihrer Meinung die wichtigsten Themen im neuen Stadtrat für Sulzbach-Rosenberg sein?
Martin Pöllath: Die Corona-Pandemie mit ihren gravierenden Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation von Bürgern, Firmen, aber auch öffentlichen und privaten Einrichtungen werden Haushaltsgestaltung und -führung in den nächsten Jahren zur besonderen Herausforderung machen. Es ist bereits erkennbar, dass Gewerbesteuer, Einkommenssteuer und andere Einnahmen einbrechen. Wie viel Geld für gestaltende Projekte übrigbleibt, muss sich zeigen.
Die Dauerthemen, Leben und Wohnen in der Innenstadt, Leerstandsmanagement und Problem-Immobilien werden uns weiter beschäftigen. Wenn es immer öfter gelingt, durch Sanierungen neuen Wohnraum in der Altstadt zu schaffen, werden mit den Bewohnern auch Geschäfte und Gastronomie dorthin zurückkehren. Abgeschlossene Gebäudesanierungen können zu Kristallisationspunkten weiterer Sanierungen werden. Die Gestaltungssatzung sollte überarbeitet werden, um Eigentümern und Bauherren, die Entscheidung für Investitionen zu erleichtern.
Als weitere, wichtige Themen im neuen Stadtrat sehe ich, die Entwicklung des Maxhüttengeländes. Das ist doch ein Rosenberger Juwel. Überfällig ist ein zukunftsfestes Verkehrskonzept für beide Stadtteile. Dabei sollten wir den Verkehr nicht mehr wie in der Vergangenheit in erster Linie vom Auto her denken. Ich halte es für wichtig, der Erstellung und Umsetzung eines städtischen Radwegekonzepts erhöhte Priorität einzuräumen.
ONETZ: Bitte vervollständigen Sie folgenden Sätze: Der Wahlkampf war für mich …
Martin Pöllath: … eine interessante, wenn auch zeitintensive Zusatzaufgabe, durch die ich neue und engagierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter kennenlernen durfte.
ONETZ: Der Stadtrat ist für mich …
Martin Pöllath: … eine neue Erfahrung und Herausforderung, der ich ohne persönliche Ambitionen, aber mit Erfolg in der Sache begegnen möchte.
ONETZ: Die FDP/FWS ist für mich …
Martin Pöllath: … die passende kommunalpolitische Heimat, die es mir erlaubt, das Zusammenleben der Bürger in Stadt und Land mitzugestalten.
Interviews mit den acht neuen Stadträten
Es sind viele bekannte Gesichter, die bei der ersten konstituierenden Sitzung des Stadtrates im Mai ins Rathaus kommen werden. Doch es sind auch acht Stadträte dabei, die neu in das Gremium einziehen. Die Interviews werden ohne bindende Reihenfolge veröffentlicht. Neu sind: Wolfgang Berndt (Die Linke), Martin Kunert (SURO2030), Sven Mörk (CSU), Alexandra Ottmann (FWU), Martin Pöllath (FDP/FWS), Doris Schmidt-Hartmann (SURO2030), Stefan Thar(FWU), Ralf Volkert (SURO2030).
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