Den Nürnberger Jürgen Weigert und das Sulzbach-Rosenberger Stiber-Fähnlein verbindet das Interesse für das Mittelalter. Ihre gemeinsamen Experimente auf dem städtischen Eislaufplatz gerieten zu einem fröhlichen Spaß. Erst wurden Wasserballons verschossen, dann ein kleiner Gummipinguin. Und es zeigte sich: Pinguine können fliegen! Allerdings nicht so gut wie Tennisbälle.
Das Stiber-Fähnlein hatte Weigert eingeladen, weil er zwei Trébuchets gebaut hat und auch gern vorführt. Das kleinere hatte er mitgebracht und zeigte, wie es funktioniert. An einem Gestell ist ein über zwei Meter langer Wurfarm befestigt. An seinem längeren Ende hängt eine Schlinge, in die man das Wurfgeschoss legt. Am kürzeren Ende ist ein Korb mit dem Gegengewicht. Hier waren es rund 20 Kilo Steine. "Damit", erläuterte Weigert, "kann man ein Geschoss von 50 bis 80 Gramm bis zu 80 Meter weit schießen."
Allerdings muss das Trébuchet sorgfältig eingestellt und ausgerichtet werden. Sonst fliegt der Wasserballon vielleicht nach hinten, oder er plumpst kurz vor dem Katapult auf den Boden. Wenn die Ladung eingelegt ist, zieht man den Wurfarm herunter und hakt ihn fest. Aus sicherer Entfernung löst man den Mechanismus mit einer Leine, dann fliegt die Ladung ganz weit - hoffentlich.
Wie Tanja Weiß, Vorsitzende der Stiberer, sagte, überlegt die Gruppe, beim nächsten Altstadtfest ein Trébuchet zu präsentieren. Wenn bei Sommerhitze Wasserballons oder nasse Plüschtiere fliegen, dürften Groß und Klein an den Treffern ihre Freude haben.
"Damit kann man ein Geschoss von 50 bis 80 Gramm bis zu 80 Meter weit schießen."
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