Außergewöhnliche Stimmen und virtuose Instrumentalisten hatten sich am 1. Mai im Kaffeeladen in Sulzbach-Rosenberg verabredet. Extra ausgesuchte Songs und so manche Überraschung gingen von dort per Livestream hinaus in die Wohnzimmer der Fans. Möglich machten das die Socialmedia-Agentur Life:am:berg und die Veranstaltungsfirma TNT-Productions.
Pünktlich um 21 Uhr gingen die Kameras im Kaffeeladen auf Sendung. Diana Laden und Ashonte "Dolo” Lee drückten mit ihren souligen Stimmen schon mit den ersten beiden Liedern dem Abend eine Stimmung auf, wie es ein ganzer Gospelchor nicht besser könnte. Dolo ist bekannt aus "The Voice of Germany". Der Wahloberpfälzer ist viel mit dem Amberger Pianisten Toby Mayerl unterwegs und begeistert bei Konzerten mit einem Mix aus Soulklassikern, Pop- und Rockballaden.
Toby Mayerl ließ seine Finger über die Tasten des Elektropianos tanzen. Mit fließenden Arrangements holte er ein Ambiente von Kaffeehausmusik in den Vordergrund. "Sudden Changes", ein ruhiges Instrumentalstück von Mayerl, begleitete Michael Dandorfer auf der Gitarre. Es war die richtige Einstimmung auf das Solostück von Dandorfer, in dem Anleihen von "Billie Jean" eingearbeitet waren. Dazu ploppte im Internet ein Kommentar auf und brachte das virtuose Gitarrenspiel auf den Punkt: "Wenn Dandy spielt, hört es sich das an, als würden drei Leute spielen."
Das Lied "Kissing you" soll demnächst von Grand Slam aufgenommen werden, verriet Toby Mayerl, der Chef von TNT-Productions. Dolos Stimme, mal gewaltig und raumfüllend, dann zart und zerbrechlich, gab diesem Stück eine ganz persönliche Note. Es ist wohl einer hervorragend eingestellten Anlage zu verdanken, dass solche Feinheiten auch auf den Bildschirmen ankamen und die Zuhörer auf diese abwechslungsreiche Klangreise mitnahmen.
Zum ersten Mal live präsentierte Felix Gleixner seinen ersten eigenen Song "Nein, nein". Sein Erstlingswerk lässt sich in den Big-Band-Swing einordnen, eine Stilrichtung, die in Deutschland kaum besetzt ist, aber dennoch viele Fans hat.
Gänsehaut verursachte die BAP-Interpretation "Songs sinn Dräume". Und schon näherte sich die angekündigte Konzertdauer von einer Stunde dem Ende. Den Abschluss bildete "Imagine", dem Diana, Dolo und Felix ihren Stempel aufdrückten. Trotz einer verhaltenen Forderung einer Zugabe via Internet war das Ereignis nach einer guten Stunde vorbei.
Es war ein einmaliges Konzert, das in dieser Besetzung wohl nicht mehr stattfinden wird. Es hatte sogar Zuschauer aus Übersee erreicht. Was auf alle Fälle bestehen bleiben wird, sind ausgesuchte Konzerte im Kaffeeladen. So spielen dort am 16. Juli die Ramona Fink Gospel Group, am 30. Juli die Band Burst und am 11. September Tanquoray.
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