Rund 40 Personen verfolgten im Capitol die Premiere des Films "Sommer in Sulzbach-Rosenberg – Wie die Montangeschichte Land, Leute und Traditionen prägte". Sein Macher, der Brauchtumshistoriker Hubertus Berger, gestand vorab, das es sich um ein Erstlingswerk handelt. Vor allem der Ton habe einige Probleme bereitet, die sich in der Nachproduktion nicht gänzlich beseitigen ließen.
Das Werk, das rund eine dreiviertel Stunde dauert, eröffnet ein Gespräch Bergers mit Landrat Richard Reisinger über dessen Liebe zum Annaberg als Wander- und Erholungsrefugium. Kennern fiel sofort auf, dass bei einem Zwischenschnitt die Loreto-Kapelle gezeigt wurde, während Reisinger über die Annabergkirche sprach.
Interviews wurden mit nur einer einzigen Kameraeinstellung geführt. Das ließ die Interaktion mit dem Publikum vermissen. "Als Josef Lösch kennt mich in Sulzbach-Rosenberg niemand", kommentierte Sepp Lösch, einer der Gesprächspartner, seine Namenseinblendung und schloss daraus: "Da hat wohl einer seine Hausaufgaben nicht gemacht." Es blieb nicht die einzige Namensverwirrung. Der Bergmann Josef "Jupp" Rieder tauchte als "Hans" auf, und das Stiber-Fähnlein wurde im Abspann zum Verein "Die Stiber".
Johann Weber, Fotografenmeister aus Plattling und Kameramann für diesen Film, sagte zur Produktion: "Ich bekam nur einen Anruf, ich soll die Kamera mitnehmen. Hätte ich gewusst, dass ich einen Film machen soll, hätte ich eine andere Ausrüstung mitgebracht. Zudem erhielten wir nie ein Drehbuch, so dass ich mich vorbereiten hätte können."
Die Montangeschichte Sulzbach-Rosenbergs in einem Film zu verarbeiten, ist sicher kein einfaches Unterfangen. Berger machte sich die Aufgabe noch schwerer, indem er versuchte, viel zu viele Themen aufzugreifen - Seidel-Saal, Bier brauen, Bergbau, Stiber oder Stadt-Museum. Zugute halten muss man dem Brauchtumshistoriker, dass er einen professionellen Sprecher engagiert hat. Peter Weiß, ein bekannter Schauspieler, hat vor allem vielen Dokumentationen seinen sprachlichen Stempel aufgedrückt.
Wie Berger selbst sagte, war es seine erste Dokumentation. Ein Regiestudium dauert sechs bis acht Semester; Film- und Videoeditor ist ein Ausbildungsberuf von drei Jahren. Unter diesen Aspekten muss Bergers Erstlingswerk betrachtet werden, will man die Schwächen in Drehbuch, Schnitt und Ton nicht überbewerten.







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