Im Rohrwerk Maxhütte ist die Lage weiterhin angespannt. Die Mertex-Gruppe als neuer Eigentümer sucht nach wie vor nach frischem Geld, um die Zukunftsausrichtung des Sulzbach-Rosenberger Röhrenherstellers zügig angehen zu können. Dass die Zeit für den Industriebetrieb drängt, machten Betriebsrat (BR) und IG Metall vergangenen Donnerstag, 27. Juni, bei einer Betriebsversammlung deutlich, bei der auch Geschäftsführer Michael Stötzel Rede und Antwort stand. Ein weiterer Aderlass bei der Belegschaft sei demnach nicht hinzunehmen, um gewisse Produktionsabläufe nicht zu gefährden. Wie BR-Vorsitzender Karl-Heinz König informierte, seien beim Rohrwerk derzeit etwa 350 Mitarbeiter beschäftigt.
Nach den Vorwürfen der Arbeitnehmervertreter an die Politik, dem Rohrwerk nicht entscheidend zu helfen, und der Retoure von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, gab es am Montag, 3. Juli, im Betrieb für die Belegschaft etwas positivere Nachrichten. Ergänzend zur Betriebsversammlung der letzten Woche, bei der Mertex die Zahlung der Löhne und Gehälter durch Gesellschafter Jas Kohli für Juni zusicherte, informierte die Geschäftsführung über ein gutes und erfolgversprechendes Vorankommen bei den Gesprächen mit einem potenziellen Rohrwerk-Investor.
Insolvenz-Gespenst
„Ein Durchbruch wird noch im Laufe dieser Woche erwartet“, wird Geschäftsführer Michael Stötzel in einer Bekanntmachung der Personalabteilung zitiert. Das Gespenst einer erneuten Insolvenz scheint demnach fürs Erste ebenfalls vertrieben worden zu sein. Noch letzte Woche hatten die Arbeitnehmervertreter diese Möglichkeit als nicht gewünschte, aber durchaus denkbare Variante genannt.
Auch die Wiederaufnahme der Produktion im Warmbetrieb am Dienstag, 4. Juli, mit der Frühschicht wird im Rohrwerk auf allen Ebenen als sehr hoffnungsvolle Botschaft aufgenommen. Fernziel der Stabilisierung des renommierten ehemaligen Maxhüttenbetriebes ist eine „grüne“ Ausrichtung bei Energieversorgung und Produktion sowie eine Flexibilisierung und Spezialisierung in der Produktpalette.
"Grünes Rohrwerk"
Die Pläne dafür seien innerbetrieblich ausgearbeitet worden und lägen auch schon in der Schublade. All das könne nach Ansicht von IG Metall und Betriebsrat nur realisiert werden, wenn Zusagen eingehalten würden und die Treue zum Betrieb weiter gewährleistet sei.
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