Seit Mitte August wird gedreht: Auf dem Goglhof, im Illschwanger Hopfengarten, im Museum Hofapotheke, im Schulmuseum, im Seidel-Saal und in der Weißenberger Kirche. „Alt müssen die Schauplätze sein und echt“, sagt Helma Koch. Ihr medizinhistorischer Regional-Krimi „Der erste Amtsarzt“ ist Vorlage für den Film, der auf das gleichnamige Theaterstück folgt, das 2019 mehrmals erfolgreich im Seidel-Saal aufgeführt wurde.
Die Geschichte von der verschwundenen Bäuerin ist im wesentlichen gleich geblieben. Auch im Film gibt es Verdächtigungen und Nachforschungen in alle Richtungen, ehe sich der Fall scheinbar dramatisch aufklärt. Zentrale Figur ist die historische Person Schleiß von Löwenfeld, der erste Amtsarzt in Sulzbach, ein kluger Arzt und Menschenfreund. Historisch belegte Inhalte zusammen mit Überlieferungen und Fiktivem zeichnen ein spannendes Bild der Zeitenwende um 1800.
Energie und Begeisterung
Verändert hat sich die Truppe der Laienschauspieler, die fast jedes Wochenende mit viel Energie und Begeisterung ihre Rollen spielen, geduldig Szenen mehrmals wiederholen, bis Bild und Ton stimmen und auch nicht das kleinste Detail den historischen Gesamteindruck stört.
Verändert hat sich auch die Regie. Während Helma Koch den einen oder anderen Hinweis gibt, ist für das Große und Ganze Sasan Akbari zuständig. Als „man all in one“ sieht sich der junge Iraner, der an der OTH Amberg Medienproduktion und Medientechnik studiert und sich in Sulzbach-Rosenberg schon Lorbeeren verdient hat bei der Vorbereitung der Georg-Stuchs-Ausstellung im Seidel-Saal.
Ich lerne viel dabei, lerne Orte und Menschen kennen, kann Hobby und Arbeit verbinden.
Der Film über den Amtsarzt ist seine erste Aufgabe dieser Art, die er mit vollem Einsatz und Begeisterung meistert. „Ich lerne viel dabei, lerne Orte und Menschen kennen, kann Hobby und Arbeit verbinden“, sagt er und betont: „in einem Film fast ohne Budget“. Seine gesamte Truppe hilft ihm dabei. Kurt Schaffenroth, der für die Technik zuständig ist, das runde Dutzend Frauen, Männer und mehrere Kinder, die ihre Rollen gewissenhaft und diszipliniert ausfüllen und auch nicht murren, wenn Szenen mehrfach wiederholt werden müssen. Alfons Wanninger in der Hauptrolle als Amtsarzt machen die Dreharbeiten Spaß. Während der erfahrene Laienschauspieler bisher nur auf der Bühne stand, sieht er im Film eine neue Herausforderung.
Spaß und gutes Klima
„Viel Zeit muss man mitbringen“, gesteht er, „oft sind wir fünf Stunden und mehr unterwegs“. Was aber für jede Anstrengung entschädige, so Wanninger, sei das gute Klima und der gemeinsame Spaß an der Sache sowie vor allem die Professionalität und Ruhe, mit der Sasan Akbari sein Team an die Hand nehme.
Zwei auswärtige Drehtermine, so Helma Koch stünden noch an, einmal im Museum Neusath-Perschen und eventuell sogar in Rothenburg, „wenn nicht noch anderswo eine Sulzbacher Pfarrgasse gefunden wird“. Ende November, so hofft sie, könne es die Premiere des Films geben, „coronabedingt im Capitol, und mit hoffentlich gutem Erfolg“.
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