Sulzbach-Rosenberg
01.10.2025 - 17:41 Uhr

Sonderausstellung im Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg würdigt Übersetzerarbeit

Das Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg lädt zur Eröffnung der Ausstellung „Welt aus Sprachen. Literatur übersetzen“ ein. Die Ausstellung beleuchtet die Arbeit von Übersetzerinnen und Übersetzern.

Manuskript von Helga Pfetsch zu Margret Atwoods „Report der Magd“. Bild: Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg
Manuskript von Helga Pfetsch zu Margret Atwoods „Report der Magd“.

Wie Literatur ihren Weg über Landes- und Sprachgrenzen hinweg findet, wie Kulturen über die Übersetzung von Literatur zueinander finden und wie vernachlässigt das Metier der Übersetzer oft ist, zeigt die Sonderausstellung „Welt aus Sprachen. Literatur übersetzen“. Sie wird am Dienstag, 7. Oktober, im Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg eröffnet.

Zur Vernissage werden die Übersetzerinnen Helga Pfetsch, Rosemarie Tietze, Olga Radetzkaja sowie das Übersetzer-Paar Romy und Jürgen Ritte über ihre Arbeit sprechen. Die Moderation übernimmt Niels Beintker vom BR. Die Übersetzer haben namhafte Autorinnen und Autoren wie Doris Lessing, Joyce Carol Oates, Don Delillo, Fjodor Dostojewski, Andrej Bitow, Boris Pasternak, Lew Tolstoi, Wladimir Sorokin, Marcel Proust, Georges Perec und viele andere ins Deutsche übersetzt.

Zwei Nachlässe

Ob Romane, Gedichte, Theaterstücke oder Sachtexte – die Welt der Bücher wäre ohne die Arbeit von Übersetzerinnen und Übersetzern nicht denkbar. Sie sind es, die einen Austausch über Sprach- und Kulturgrenzen überhaupt erst ermöglichen.

Wie gestaltet sich der Prozess, bei dem am Ende ein neuer Text entsteht, der vorher in einer anderen Sprache vorlag? Welche Texte werden überhaupt übersetzt und aus welchen Gründen? Welche Rolle spielen hierbei Verlage, Lektorate und Marktmechanismen? Gibt es eine spezielle „Poetik des Übersetzens“? Diese und viele andere Fragen laden ein zur Erforschung eben solcher Archivbestände.

Im Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg befinden sich zwei Nachlässe und ein Vorlass von herausragenden Übersetzerinnen des 20. und 21. Jahrhunderts: Ragni Maria Seidl-Gschwend (Italienisch: Claudi Magris, Carlo Emilio Gadda, Italo Calvino), Verena Reichel (Schwedisch, Norwegisch, Dänisch: Henning Mankell, Lars Gustafsson, Ingmar Bergman, Per Olov Enquist) und Helga Pfetsch (amerikanisches Englisch: Toni Morrison, Saul Bellow, Joyce Carol Oates, Margret Atwood). Und auch in der Redaktionskorrespondenz der Zeitschrift Akzente sowie im Archiv des Literarischen Colloquiums Berlin finden sich vielerlei Spuren des literarischen Übersetzens, die in die Ausstellung eingehen. Sie beleuchten den kleinteiligen und überaus gründlichen Prozess, in dem um richtige Worte gerungen und Konnotationen ergründet werden.

Ausstellung bis Ende Mai

Am Beispiel von Günter Grass und seinen regelmäßigen Gesprächen mit allen seinen Übersetzern zeigt die Ausstellung deren Verhältnis zum Autor nach. Vergleiche der Übersetzungen zeigen deutliche Unterschiede.

Auch die wirtschaftlichen oft schwierigen Bedingungen, unter denen Übersetzungen entstanden und entstehen, sind Thema der Ausstellung. Sie wird gefördert durch den Deutschen Übersetzerfonds und die S.-Fischer-Stiftung und ist bis Mai 2026 zu sehen.

Die Ausstellung geht bis Ende Mai 2026. Geöffnet ist sie dienstags bis freitags von 9 bis 17 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr. Vom 20. Dezember bis 6. Januar ist das Literaturarchiv geschlossen.

Diese Meldung basiert auf Informationen des Literaturarchivs Sulzbach-Rosenberg und wurde mit Unterstützung durch KI erstellt.

 
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