Sulzbach-Rosenberg
21.02.2022 - 16:33 Uhr

Stefan Dietl neuer Verdi-Vorsitzender in Sulzbach-Rosenberg

Die Mitglieder des Verdi-Ortsvereins Sulzbach-Rosenberg haben bei ihrer Mitgliederversammlung einen neuen Vorsitzenden gewählt: Stefan Dietl tritt die Nachfolge von Martin Dehling an. Der bisherige Vorsitzende hatte nicht mehr kandidiert.

Der neue Ortsvorstand von Verdi Sulzbach-Rosenberg mit Stefan Dietl (links) an der Spitze. Bild: Birner, Kathrin <kathrin.birner@verdi.de>
Der neue Ortsvorstand von Verdi Sulzbach-Rosenberg mit Stefan Dietl (links) an der Spitze.

Stefan Dietl steht künftig an der Spitze des Verdi-Ortsvereins Sulzbach-Rosenberg: Ihn wählten die Mitglieder zum neuen Vorsitzenden, nachdem der bisherige Vorsitzende Martin Dehling nicht mehr zur Wahl angetreten war. Sowohl sein Nachfolger Dietl als auch Gewerkschaftssekretärin Kathrin Birner bedankten sich laut einer Verdi-Presseinfo bei Dehling, der das Amt nach dem plötzlichen Tod des langjährigen Vorsitzenden Manfred Weiß übernommen hatte. "Für uns war es in vielfacher Hinsicht eine schwierige Zeit", sagte Dietl. Mit Manfred Weiß habe Verdi jemanden verloren, "der wie kaum ein Zweiter für die Gewerkschaftsbewegung in Sulzbach-Rosenberg stand und für den immer der Einsatz für sozial Benachteiligte, für die Ausgebeuteten und an den Rand Gedrängten im Mittelpunkt seines Schaffens stand".

Die Mitglieder wählten zudem einen neuen Ortsvorstand, in dem die verschiedenen Branchen des Dienstleistungssektors vertreten sind. Diesem gehören Petra Schilling, Martin Dehling, Maya Fischer, Günter Becher, Cynthia Stephan, Andreas Royer, Michael Hehl, Bernhard Hollweck, Klaus Herbst, Kim Hirschinger, Holger Joschko, Edmund Marx, Veit Stephan, Harald Wirth, Michael Prechtl, Kerstin König, Johann Bier und Nina Mutzbauer an.

Als gewerkschaftliche Zukunftsaufgaben nannte Dietl die Stärkung der gesetzlichen Rente, bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen in den sozialen Berufen, Ausbau der betrieblichen Mitbestimmung und Kampf gegen prekäre Beschäftigung. "Leiharbeit, Werkverträge und endlose Befristungen bestimmen auch in der Oberpfalz die Arbeitswelt, gerade für junge Menschen", kritisierte Dietl und skizzierte die Folgen: soziale Unsicherheit, niedrige Löhne und letztlich eine zunehmende Altersarmut. Dass in einer der reichsten Industrienationen der Welt Rentner jeden Cent dreimal umdrehen müssten und Junge nur noch unter prekären Bedingungen eingestellt würden, sei schlicht skandalös. Dietl kündigte an, dass der Ortsverein mit Veranstaltungen und Aktionen auf diese und andere soziale Missstände aufmerksam machen und zugleich den Druck auf die Politik erhöhen will.

Die Verdi-Mitglieder sprachen sich zudem gegen Krankenhausschließungen und für eine Sicherung der medizinischen Versorgung insbesondere im ländlichen Raum aus. "Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig die flächendeckende Krankenhausversorgung ist." Gerade kommunale Krankenhäuser hätten einen unerlässlichen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie geleistet und müssten endlich von Land und Bund ausreichend finanziert werden. "Die zunehmende Ökonomisierung des Gesundheitswesens, unter der die Beschäftigten ebenso leiden wie die Patienten und Angehörigen, muss endlich ein Ende haben", forderte Dietl. Auch für die durch Insolvenz bedrohten Beschäftigten des Rohrwerks Maxhütte gab es eine Solidaritätsadresse seitens der Versammlung: "Wir stehen hinter unseren Kolleginnen und Kollegen der IG Metall und ihrem Kampf zum Erhalt der rund 470 Arbeitsplätze in Sulzbach-Rosenberg", so Dietl, der bereits als Jugendvertreter dem Vorstand des Ortsvereins Sulzbach-Rosenberg angehört hatte. Der 36-Jährige war acht Jahre Vorsitzender der Verdi-Jugend in der Oberpfalz und wurde 2017 zum Bezirksvorsitzenden gewählt. Die Oberpfalz vertritt er im Landesvorstand der Gewerkschaft.

 
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