"Sulzbacher Happy Stones": Schöne Steine auf Reisen

Sulzbach-Rosenberg
04.07.2019 - 17:22 Uhr

Für Sulzbach-Rosenberg haben sich Angelika Wiesent und Tochter Nicole Borek eine neue Aktion ausgedacht. Sie legen bemalte Steine aus. Wer sie findet, kann ein Foto davon machen, es hochladen und das Kunstwerk an einen neuen Ort bringen.

Emily (8) zeigt zwei Steine, die bald als "Sulzbacher Happy Stones" auf die Reise geschickt werden.

Die Idee ist geklaut. Wiesent war im Mai an der Ostsee und fand dort viele bunte Steine. "Die liegen da überall." Sie macht sich schlau, was die kleinen Kunstwerke zu bedeuten hätten. Es handelt sich um eine Aktion, die ihren Ursprung in Amerika hat. Schon vor ein paar Jahren kam in den USA jemand auf die Idee, Kiesel und Co. bunt zu bemalen, sie „auszusetzen“, um anderen damit eine Freude zu machen. Der Finder darf den Stein behalten oder ihn weiter auf die Reise schicken. Bei Facebook werden die gefundenen Steine gepostet. So können die Künstler den Weg ihrer Werke nachvollziehen. An der Ostsee findet die Aktion schon viele Nachahmer: Steine mit Motiven wie Hunde, Katzen, Häuser, Pilze, kryptische Zeichen, Sinnsprüche oder in ihrer Form als figurgebend, aber immer farbenfroh. Für die 58-Jährige war klar: So etwas muss es auch in Sulzbach-Rosenberg geben. Am 11. Juni gründete sie mit Hilfe ihrer Tochter Nicole auf Facebook die Gruppe "Sulzbacher Happy Stone". Nach drei Wochen hat sie 111 Mitglieder. Die ersten Steine sind bereits gefunden und wieder ausgesetzt worden. So zum Beispiel ging ein von Nicole Borek gemalter Hund auf Wanderschaft vom Literaturarchiv zum Parkplatz eines Sulzbach-Rosenberger Supermarktes.

Sulzbacher Happy Stones

Damit die Finder wissen, wo der Ursprung des Steines liegt, verzieren Wiesent und Borek die Unterseite mit dem Schriftzug "Sulzbacher Happy Stones" und machen ein FB-Zeichen dazu. Wer einen Stein findet, darf ihn auch behalten. Trotzdem würden sich die Macher darüber freuen, wenn dann ein Foto gemacht werden würde. "Damit wir wissen, dass er am Ziel angekommen ist", erklärt Borek. Der Kreativität ist ansonsten keine Grenze gesetzt. "Man kann jegliche Art von Stein bemalen und vor allem kann jeder Steine bemalen", sagt Wiesent. Sie habe die Kunst schon vor neun Jahren für sich entdeckt. Damals war die Mitarbeiterin der Löw'schen Einrichtung selbst nach einem Hörsturz in psychosomatischer Behandlung. "Das ist eine wunderbar meditative Arbeit", sagt die 58-Jährige, die sogar schon eine Ausstellung mit ihren Kunstwerken hatte. Sie zeigt filigran gepunktete Lebensbäume auf glatter, handschmeichelnder Oberfläche. An ihren Enkelkindern beobachtet Angelika Wiesent die beruhigende Wirkung des Steinebemalens. "Vor allem, wenn sie durch die Technik und Umwelt um sie herum so aufgedreht sind." Als Farben verwendet sie Acryl. Manchmal bekommt ein Stein auch noch Klarlack. "Damit ist die Farbe besonders stabil."

Nicole Borek hat vor kurzem erst einen Stein aus Nevada in Sulzbach-Rosenberg gefunden. Der wird jetzt mit einer Bekannten weiter nach Polen geschickt. Vielleicht schafft er es einmal um die ganze Welt.

Drei Generationen bemalen Steine: Angelika Wiesent (links) und ihre Tochter Nicole Borek haben die Aktion "Sulzbacher Happy Stone" ins Leben gerufen. Auch Tochter Emily (8) hat das Steinefieber gepackt.
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