Acht Schauspieler werden im Rahmen der Knorr-von-Rosenroth-Festspielen das Stück "Der eingebildete Kranke" auf die Bühne im Sulzbacher Schlosshof bringen. Vorab stellten sie sich am Freitag, 17. Juni, bei einem Besuch im Rathaus vor. Mit Begeisterung zog Bürgermeister Michael Göth dabei Parallelen der Offenheit und des Kulturreichtums der Stadt zwischen dem Zeitalter des Barock und heute. "Die Festspiele sind auch eine Werbung für unsere Stadt weit über ihre Grenzen hinaus", war er sicher.
Michael Ritz, der Regisseur, bedankte sich bei der Stadt, die sich die Festspiele leistet und zitierte einen alten Text, der mit bravourösen Worten Sulzbach-Rosenberg als kulturellen Mittelpunkt beschreibt. Dessen Urheber Walter Höllerer hätte dieses Jahr seinen 100. Geburtstag feiern können. Er stellte die Weichen für die Gründung des Literaturarchivs, das "weltweit bekannt und auf alle Fälle einen Besuch wert" sei, wie Ritz empfahl.
Beim Blick voraus auf die Schlossfestspiele kündigte Ritz eine zehn Meter lange Rampe an, die von der Bühne in den Zuschauerbereich führt. Er nannte sie den "Catwalk der Eitelkeiten". Die Hauptrolle in Molières Stück "Der eingebildete Kranke" hat der 54-jährige Jens-Peter Fiedler bekommen. "Für uns Schauspieler ist es eine besondere Herausforderung, drei Richtungen gleichzeitig zu bespielen", erklärte der Kölner, der seit 1996 auf der Bühne steht; erst in Festanstellung beim Stadttheater und seit 2001 als freier Künstler.
Fiedler bevorzugt zwar Stücke von Shakespeare, ist aber auch für Modernes zu haben - zum Beispiel für Marlow, ein spannendes Theaterstück um den gleichnamigen Kommissar nach einer Buchvorlage von Volker Kutscher. Auf dem Wunschzettel des Metal-Musik-Fans würde ein Besuch des Wacken-Festivals stehen, aber die Wochenenden sind Arbeitszeit. "Da stehe ich meistens auf der Bühne", sagt er mit etwas Wehmut.
Einige Arbeit haben in den nächsten Wochen auch Regisseur Michael Ritz und die acht Schauspieler vor sich. Bis zur Premiere am 8. Juli stehen noch viele Probenstunden auf dem Plan.
Die Schloss-Festspiele in der Übersicht
- Freitag, 8. Juli, 20 Uhr: "Der eingebildete Kranke" (Premiere)
- Samstag, 9. Juli, 20 Uhr: "Der eingebildete Kranke"
- Sonntag, 10. Juli, 20 Uhr: Tyrol Music Project
- Dienstag, 12. Juli, 20 Uhr: Monika Drasch Trio
- Mittwoch, 13. Juli, 20 Uhr: Leonhardsberger & Schmid
- Freitag, 15. Juli, 20 Uhr: Gismo Graf Trio
- Samstag, 16. Juli, 20 Uhr: "Der eingebildete Kranke"
- Sonntag, 17. Juli, 17 Uhr: "Der eingebildete Kranke"
Karten sind unter anderem bei der Geschäftsstelle der Amberger Zeitung und online unter www.nt-ticket.de erhältlich.
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