Sulzbach-Rosenberg
18.08.2024 - 18:03 Uhr

Sulzbacher Woizkirwa-Paare beim Austanzen fast 40 Minuten gefordert

Der Weg war lang für das neue Oberkirwapaar: Fast 40 Minuten dauerte das Austanzen bei der Woizkirwa am Sonntag, und dann war alles eitel Sonnenschein - trotz des massiven Regens am Vormittag.

Drei dumpfe Paukenschläge, dann erklang der Kirwa-Marsch, und der Zug setzte sich in Bewegung: Titan und Freddie, zwei prächtige Percheron-Kaltblüter mit jeweils knapp einer Tonne Gewicht, zogen am Samstagnachmittag, 17. August, den riesigen Kirwabaum vom Bauhof durch die Innenstadt zum Luitpoldplatz. Thomas und Stefan Wölker vom Forstbetrieb Wölker aus Vilseck dirigierten ihre Schützlinge perfekt bis zum Kirwabaum-Loch. Eine bunte Schar von Musikanten des Heimat- und Trachtenvereins Stamm führte die farbenprächtige Parade der stolzen Kirwamoila und ihrer Boum an.

Am Kirwabaum-Loch angekommen, übernahm ein Spezialist der Firma Englhard mit einem riesigen Autokran die Aufgabe, den 33-Meter-Riesen in die Senkrechte zu bugsieren. Nachdem die vorbereiteten drei Kränze montiert waren, schwebte der komplette Baum mit seinen rund zwei Tonnen Gewicht hübsch langsam an seinen Platz und wurde von den Boum flugs fachkundig fixiert. Den Stammboden zieren sechs Fuchsbeck-Kronenkorken. Er wird nun für die nächsten Wochen im Namen der Woizkirwa weit hinaus ins Land grüßen. Podium und Bänke folgten, die Musik hatte schon zum Aufstellen gespielt, und dann ging es in die erste Kirwanacht hinein, in der die Organisatoren vom Stamm und vom Heimatverein Birgland es den Gästen wie immer an nichts fehlen ließen - auch die Temperaturen erwiesen sich als relativ moderat.

Der Sonntag sah dann zunächst den traditionellen Kirwagottesdienst in der Pfarrkirche St. Marien, allerdings fiel der vormittägliche Frühschoppen mit den üblichen „Sauernen“ fast komplett dem starken Regen zum Opfer. Doch mittags klarte es wieder auf, es machte sich allmählich Aufbruchstimmung breit: Die Kirwaboum pilgerten bergab zum Pamler und ließen es sich in der „Landkutsche“ gut gehen, während ihre Moila sich zum Sekttrinken in diverse Lokalitäten der Innenstadt zurückzogen. Die Sehnsucht wurde dann aber doch so groß, dass sich der ganze Trupp der Boum zur Fahndung aufmachte und die Moila aus den Wirtshäusern auslöste. Deftige Tänze umrahmten die erfolgreiche Suchaktion, bis der Höhepunkt unausweichlich war: Gegen 16 Uhr erschien der Zug der Kirwaleit, begleitet von Musik und Bätzn, wieder am Luitpoldplatz, die Akteure erklommen das Podium.

Nach fast 40 Minuten eifrigen Tanzes rund um den prächtigen Kirwabaum entschied der Wecker: Lena Reichenberger und Benedikt Niebler sind das neue Oberkirwapaar der Woizkirwa 2024. Damit trat der nicht so häufige Fall ein, dass beide Vereine im Spitzen-Duo vertreten sind, denn Lena kommt aus dem Stamm-Verein, und Benedikt ist ein Birgländer. Überglücklich schmückten sie sich gegenseitig mit den Insignien ihrer Würde, als da sind Hut, Bierkrug und Tuch, und dann nahmen sie die Glückwünsche der sie begeistert bejubelnden Kolleginnen und Kollegen entgegen.

Die Freude über das gemeinsame Erlebnis ließ die Kirwagemeinschaft noch mehr zusammen rücken, und gemeinsam tanzte die ganze Mannschaft noch bis in die Nacht hinein immer wieder zu den bodenständigen Klängen.

Service:

Der Montag auf der Woizkirwa

  • Ab 15 Uhr Kirwabetrieb auf dem Luitpoldplatz
  • 20 Uhr Austanzen der "alten" Kirwapaare
  • 21 Uhr Verlosung des Kirwabaums
  • 24 Uhr Kirwa-Ende mit dem gesungenen Morgensegen
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.