Covid-19 war ausgesperrt an diesem Abend. "Mit der 3 G-plus-Regel gab es keinerlei Probleme", beschrieb Kulturamtsleiter Fred Tischler die getroffenen Maßnahmen und freute sich, "dass nach langer Abstinenz wieder einmal eine Veranstaltung der Kulturwerkstatt stattfinden kann". Und dann war es fast wie in Vor-Corona-Zeiten: „Susi und die Spießer“ lebensfroh und voll ansteckender Spielfreude auf der Bühne, lockeres Plaudern und Philosophieren und das Publikum begeistert von guter Musik, die einen Bogen spannt zwischen der Oberpfalz und Down Under, Australien.
Die Raith-Schwestern und der Blaimer waren mehrmals zu Gast in Sulzbach-Rosenberg. Nach 17 Jahren ging Susi Raith einen eigenen Weg. Im Frühjahr 2020, "dem ungünstigsten Termin überhaupt", gründete sie mit ihrem Ehemann Jochen Goricnik, Jörg Willms und Sebastian Stitzinger die Formation "Susi und die Spießer". Konzerte waren nicht möglich, so nutzte das Quartett die Pandemie für ein Debut-Album. Was daraus entstanden ist, stellten die vier Musiker im Capitol vor, Songs, überwiegend selbst komponiert und getextet, in Mundart oder auch in Englisch.
Weitgereiste Instrumentalisten
Es sind drei weitgereiste Instrumentalisten, die "Spießer", die Susi begleiten mit Gitarren und Bass, mit Keyboard und Akkordeon. Jochen Goricnik, für seine Ehefrau "da Gurke", bringt mit der E-Gitarre auch heiße Rhythmen ins Spiel. Sebastian Stitzinger ist der Mann an Keyboard und Akkordeon und der Clown der Gruppe, und Jörg Willms vermittelt nach seinen Jahren in Australien musikalisches „Down-Under-Feeling“ in englischen Songs. Susi, die Frontfrau, hat ebenfalls die Gitarre in der Hand, berührt aber vor allem durch ihre voluminöse und einprägsame Stimme, mal kräftig und laut, mal leise und zart, immer den gesungenen Geschichten entsprechend, die meist Alltagssituationen beschreiben. "I bin zfrien, dass i bin wia i bin", beschreibt sich Susi im "Spießer-Song" und erklärt auch die Wahl des Namens der Formation. Um das richtige Aufrollen eines Kabels ging es da, das der Sebastian der Susi vormachte: "Ein echter Spießer halt."
Der heimatliche Sound der Oberpfalz ist deutlich hörbar. "Wos braucht ma scho auf dera Welt" oder "I will leben, kann nix Schöners gebn" singen sie, und Sebastian hat mit dem Geburtstagslied "Einmal im Jahr" seinen Solo-Auftritt. Gegensätze bringt Jörgs klare Stimme in englisch gesungenen Liedern. Wenn Jochen die E-Gitarre zur Hand nimmt, wird es rockig und Susi gesteht: "Im Innersten warn mia eigentlich gern a Metal-Band."
Das vierte Konzert ohne Masken
Der Abend endet mit Dankesworten Susis für ein "superschönes Konzert, unser viertes, in dem die Leute keine Masken mehr tragen müssen". Der musikalische Dank für das begeisterte Publikum war dann der Elvis-Song "I can't help falling in love with you", vom Quartett a cappella gesungen. Neben dem üblichen Verkauf ihrer CD hatte Susi bunte Taschen und Mützen mitgebracht. Neben der Musik ist Nähen ihr zweites Hobby. Ihre handgefertigten Unikate verkauft sie unter dem Markennamen "Raithstoff".
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.