Am Montag, 13. November, liest Thomas Hettche aus seinem Roman "Sinkende Sterne" im Literaturhaus Oberpfalz. Er erzählt, wie er nach dem Tod seiner Eltern in die Schweiz reist, um das Ferienhaus zu verkaufen, in dem er seine Kindheit verbracht hat. Doch was realistisch beginnt, wird schnell zu einer fantastischen, märchenhaften Geschichte, in der nichts ist, was es zu sein scheint. Beginn ist um 19 Uhr im Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg/Literaturhaus Oberpfalz. Karten kosten zehn, ermäßigt sieben Euro, sie gibt es unter info[at]literaturarchiv[dot]de und an der Abendkasse. Die Moderation hat Thomas Geiger, heißt es in einer Pressemeldung dazu. Um das geht es: Ein einsames Haus in den Bergen und eine Naturkatastrophe, nach der ein Schweizer Kanton sich plötzlich lossagt von unserer Gegenwart: "Sinkende Sterne" ist ein virtuoser, schwebend-abgründiger Roman, in dem eine scheinbare Idylle zur Bedrohung wird und der uns tief hineinführt in die Welt der Literatur selbst.
Ein Bergsturz hat das Rhonetal in einen riesigen See verwandelt und das Wallis zurück in eine mittelalterliche, bedrohliche Welt. Sindbad und Odysseus haben ihren Auftritt, Sagen vom Zug der Toten Seelen über die Gipfel, eine unheimliche Bischöfin und Fragen nach Gender und Sexus, Sommertage auf der Alp und eine Jugendliebe des Erzählers. In der Presse-Info heißt es weiter: "Grandios schildert Thomas Hettche die alpine Natur und vergessene Lebensformen ihrer Bewohner, denen in unserer von Identitätsfragen und Umweltzerstörung verunsicherten Gegenwart neue Bedeutung zukommt. Im Kern aber kreist die Prosa dieses großen Erzählers um die Fragen, welcher Trost im Erzählen liegt und was es in den Umbrüchen unserer Zeit zu verteidigen gilt."
Thomas Hettche wurde in einem Dorf am Rande des Vogelsbergs geboren und lebt in Berlin. Seine Essays und Romane wurden in über ein Dutzend Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem dem Wilhelm-Raabe-Preis und dem Josef-Breitbach-Preis. Sein letzter Roman "Herzfaden" (2020) stand auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis und wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.
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