1950 gilt als offizielles Geburtsjahr des Technischen Hilfswerks in der damals noch jungen Bundesrepublik Deutschland. Der erste große Einsatz war während der großen Sturmflutkatastrophe in Holland im Februar 1953 erfolgt. Dieser Hilfseinsatz führte zu einem sprunghaften Anstieg der Mitglieder und war wohl auch der Anlass zur Gründung des Ortsverbands Sulzbach-Rosenberg.
"Nicht alle Mittel abgerufen"
An der Feier zum 70-jährigen Bestehen nahmen auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Uli Grötsch, stellvertretender Landrat Michael Rischke, Bürgermeister Michael Göth, Tilmann Gold als Referatsleiter des THW Landesverbandes Bayern, Veronica Engler, Sachbearbeiterin Ehrenamt und Ausbildung, sowie zahlreiche Aktive befreundeter THW-Ortsverbände und Feuerwehren teil. Ortsbeauftragter Harald Enßner machte darauf aufmerksam, dass das Hilfeleistungsspektrum des THW massiv angewachsen sei und bat Uli Grötsch, sich dafür einzusetzen, dass die Gelder für das THW nicht gekürzt werden. „Die Einsatzbereitschaft unseres THWs darf nicht aufs Spiel gesetzt werden“, warnte Enßner.
„Das THW ist eine der Visitenkarten von Deutschland. Für das THW ist das Innenministerium zuständig. Und das ist der einzige Haushaltsplan, der nicht gekürzt wird", entgegnete Uli Grötsch und erklärte den Rückgang der Mittel für das THW um 1,1 Prozent so: „Diese Einschränkung ist vor allem im Posten Aus- und Fortbildung zu finden und zwar deswegen, weil zurückliegend nicht alle Mittel abgerufen wurden.“
Überdurchschnittliches Engagement
Tilmann Gold skizzierte die Einsatzszenarien des THW seit der Umstrukturierung in den 1990er-Jahren, erinnerte an Katastrophen und Notlagen, aber auch an den Einsatz während des G7-Gipfels im vergangenen Jahr. Das überdurchschnittliche Engagement des Ortsverbands Sulzbach-Rosenberg verdeutlichte er mit Zahlen: Im vergangenen Jahr wurden dort 265 Dienststunden geleistet. "Im Mittelwert aller Ortsverbände des THW liegt dieser Wert bei 182."
Zu den wesentlichen Bereichen des Ortsverband zählt die Fachgruppe Ortung (B), umgangssprachlich Hundestaffel genannt. Zusammen mit Tilmann Gold ehrte Ortsbeauftragter Harald Enßer einen Mann, der die Rettungshundearbeit im THW auf den Weg gebracht und sie im Landesverband und auch auf Bundesebene maßgeblich geprägt hat: Walter Schuster. Für sein fortlaufendes Engagement verlieh ihm das THW das Ehrenabzeichen in Silber.
Eigenen Aufnäher kreiert
„Dein Engagement für die Schutzhundearbeit und ab 1998 für die Hundestaffeln des THW ist so wichtig, dass wir dafür eine eigene Wertebezeichnung entwickelt haben", sagte Enßer zu Schuster. Wer durch Schusters manchmal auch schwere Schule gegangen sei, der sei geschustert. "Und dafür gibt es ein eigenes Abzeichen als Aufnäher", sagte Enßer, ehe alle Hundeführer der Fachgruppe Ortung (B) diesen Aufnäher bekamen.
Geehrt wurden außerdem Aktive für Einsätze beim G7-Gipfel (Markus Czisch, Julian Pirner, Harald Enßner, Michaela Springs, Zeno Sager, Jasmin Rheiner), beim Hochwasser in Stollberg (Walter Schuster, Wolfgang Müllhofer, Zeno Sager, Harald Enßner, Christoph Schneider, Steffen Rieger) sowie für 25 Dienstjahre (Horst Ott, Manfred Friedl, Edda Friedl).
Die Geehrten des THW
- Einsatz G7-Gipfel:
Markus Czisch, Julian Pirner, Harald Enßner, Michaela Springs, Zeno Sager, Jasmin Rheiner - Einsatz Hochwasser Stollberg: Walter Schuster, Wolfgang Müllhofer, Zeno Sager, Harald Enßner, Christoph Schneider, Steffen Rieger
- 25 Dienstjahre: Horst Ott, Manfred Friedl, Edda Friedl
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