"Ich bin a a Bauernmoil", outete sich Birgit Barth, Business-Coach und Referentin des Landfrauen-Nachmittags, zu dem der Bayerische Bauernverband in den Wagner-Saal in Großenfalz eingeladen hatte. Sie kennt den Alltag der Bäuerinnen mit den vielen An- und Überforderungen und gab Anregungen und Impulse im Hinblick auf Resilienz.
Das Gute sehen und nicht immer nur das Schlechte, die eigenen Stärken erkennen, Komplimente machen und auch annehmen, auch aus Krisen das Beste machen, waren ihre Ratschläge für den Alltag. "Man muss es nicht allen recht machen, sondern nur sich selber", ist Birgit Barths Credo. Dazu gehöre eine Bestandsaufnahme: "Was ist mir wichtig, was mache ich gern, was tut mir gut? Die eigenen Bedürfnisse beachten, bei der To-do-Liste Abstriche machen, nicht perfekt sein müssen."
Dinge selbst in Hand nehmen
Den Landfrauen machte die Referentin klar, dass sie selbst es sind, die über ihr Schicksal bestimmen. Resilienz bedeute, Dinge selbst in die Hand zu nehmen, aber auch ein realistisches Bild von den eigenen Fähigkeiten zu haben. Barth empfahl, Dinge aufzuschreiben, ein Glücks-Tagebuch oder ein Dankbarkeits-Tagebuch zu führen, negative Wörter zu vermeiden, überhaupt eine Bestandsaufnahme zu machen über Lust und Frust im Leben. „Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge“, zitierte sie Wilhelm Busch. Mit kleinen Experimenten öffnete sie den Frauen die Augen für manches eingespielte Fehlverhalten.
Eröffnet wurde der Landfrauentag von Kreisbäuerin Erika Loos mit den Worten: "Wir Landfrauen machen Heimat". Sie wie auch Peter Beer, Kreisobmann vom Bayerischen Bauernverband, wiesen auf die aktuellen Probleme der Landwirtschaft hin, gaben der anwesenden Bundestagsabgeordneten Susanne Hierl Wünsche mit auf den Weg. Die Neumarkterin Hierl würdigte die Leistungen der Landfrauen, verwies aber auch auf neue Möglichkeiten wie Ferien auf dem Bauernhof und Direktvermarktung im Hofladen. Rita Götz, die Bezirksbäuerin der Oberpfalz, Ursula Eckl vom Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten, Thomas Pickel vom Vorstand der Sparkasse und der Sulzbach-Rosenberger Bürgermeister Michael Göth, sie alle stellten die Verbindung her vom Weltfrauentag zum Landfrauentag, sprachen von den großen Problemen in der Welt und denen der Landwirtschaft, die sich im Wandel befinde. Landtagsabgeordneter Harald Schwartz, direkt aus München gekommen, sagte kurz Grüß Gott und freute sich nach den Jahren der Pandemie wieder über dieses Zusammensein.
Singende Ortsbäuerinnen
20 Jahre umrahmt der Ortsbäuerinnen-Chor solche Veranstaltungen. Ebenso lang dirigiert Maria Hirsch die singenden Bäuerinnen, studiert mit ihnen Lieder ein, die wie beim Landfrauentag, viel Beifall erhalten. Für ihr Engagement wurde die Chorleiterin von Bezirksbäuerin Rita Götz und Kreisbäuerin Erika Loos ausgezeichnet, durfte eine Urkunde und Blumen in Empfang nehmen.
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