Sulzbach-Rosenberg
14.05.2020 - 17:09 Uhr

Zum Tod von Armin Binder: "Botschafter der Heimat" verstorben

"Beste Botschafter der Heimat" titelte am 7. November 2016 die Sulzbach-Rosenberger Zeitung. Gemeint war damit auch Armin Binder (85), der am Montag für immer seine Augen schloss.

Im November 2016 verlieh die Stadt Sulzbach-Rosenberg an Armin Binder (Mitte) die Bürgermedaille. Zu den ersten Gratulanten gehörten Stadtheimatpfleger Dr. Markus Lommer (links) und Bürgermeister Michael Göth. Bild: Joachim Gebhardt
Im November 2016 verlieh die Stadt Sulzbach-Rosenberg an Armin Binder (Mitte) die Bürgermedaille. Zu den ersten Gratulanten gehörten Stadtheimatpfleger Dr. Markus Lommer (links) und Bürgermeister Michael Göth.

Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Amberg-Sulzbach und Träger des Bundesverdienstkreuzes hatte neben seiner beruflichen Tätigkeit als Banker mit der Erforschung der Heimatgeschichte eine weitere große Leidenschaft. Anlässlich der Bürgermedaillen-Verleihung vor knapp vier Jahren nannte ihn Dr. Markus Lommer als Laudator "einen überzeugten Brückenbauer zwischen gestern, heute und morgen". Wie der Stadtheimatpfleger damals weiter ausführte, wurde Armin Binder 1935 als Sohn des berühmten Binder-Hanns geboren. Seinen ersten Berufswunsch Kapitän musste er zugunsten einer Sparkassen-Lehre aufgeben. Schon sein Vater hatte ihn und seine Geschwister eingespannt, um das damalige Heimatmuseum im Schloss mit einzurichten. 1959 heiratete Armin Binder seine Lisbeth, sie bekamen zwei Töchter. Er gründete den Verein Literaturarchiv mit, wirkt im Heimatkundlichen Kreis, 1980 bis '82 als Stadtheimatpfleger, 1998 bis 2008 als Kreisheimatpfleger dann bis 2014 als engagierter Kreisarchivpfleger. Von Bayreuth kam der Sparkassen-Mann 1967 als Vize-Chef zur Hauptgeschäftsstelle Sulzbach-Rosenberg und zog 1983 nach Amberg, wo er als Vorstandsvorsitzender kompetent und korrekt die Fusion der drei Sparkassen leitete. Nebenbei engagierte er sich auch noch in Vereinen und Verbänden wie den BDP-Pfadfindern für eine lebenswerte Zivilgesellschaft.

Historie als Leidenschaft

Im Mittelpunkt seines Interesses, so bescheinigte Dr. Lommer dem Preisträger, stehe aber die Historie. Er half mit bei der Inventarisierung des Seidel-Nachlasses, forschte über viele Heimatkunde-Themen und vor allem auch über Bertha von Sulzbach und hielt zahlreiche wegweisende Vorträge (Kirchengeschichte, Judenfriedhof, Bachviertel, Burgruine Lichtenegg).

Viele Veröffentlichungen

Lommer nannte auch die umfangreichen Veröffentlichungen des versierten Historikers Armin Binder bis hin zur Schriftenreihe "Eisengau" und dem Heimatbuch der Gemeinde Edelsfeld und charakterisierte den Bürgermedaillenträger: "Ausgezeichneter Mensch, edler Freund der Heimat, akribischer Erforscher und geschickter Vermittler der Kultur." Armin Binder verstarb nun am Montag im Alter von 85 Jahren nach längerer Krankheit.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.