Er war aktiver Christ, überzeugter Politiker, bekannter Kaminkehrermeister, langjähriger Reservist, leidenschaftlicher Jäger und ein Familienmensch durch und durch – Hans Aigner starb am 21. Januar nach kurzer, schwerer Krankheit kurz vor seinem 85. Geburtstag.
In Velburg geboren, erlernte Aigner in Roding das Kaminkehrerhandwerk, kam 1958 nach Neumarkt und heiratete dort. Als Bezirkskaminkehrermeister zog er 1975 nach Sulzbach-Rosenberg, wo er 2003 nach 50 Berufsjahren in den Ruhestand ging. Zahlreiche Lehrlinge hat er ausgebildet, den Goldenen Meisterbrief erhalten, und 18 Jahre lang saß er für die CSU im Stadtrat.
In Erinnerung bleiben wird er aber vor allem durch sein kirchliches Engagement, begonnen unter Pfarrer Georg Dobmeier (1977-83 in Sulzbach), fortgesetzt unter Pfarrer Brechenmacher (1983-2001) und Walter Hellauer (2001-2021). Aber auch in der Ära von Pfarrer Herbert Mader war er bis zu seinem Tode aktiver Gottesdienstbesucher.
Den Pfarrgemeinderat leitete Hans Aigner schon in Neumarkt. In Sulzbach St. Marien wirkte er ab 1982 bis 1998 als Vorsitzender. „Sein engagiertes und erfolgreiches Wirken war stets zum großen Nutzen der Pfarrgemeinde“, erinnert sich sein Freund und Nachfolger im Amt, Richard Reisinger. „All die Pfarrwallfahrten, Pfarrfeste, ökumenischen Veranstaltungen und Pfarrabende trugen unverkennbar seine Handschrift. Unzählige Sitzungen und Planungsrunden wurden von ihm stets souverän mit großem Weitblick, aber auch der nötigen Herzlichkeit geleitet“, blickt Reisinger zurück.
Mit Kirche verbunden
Darüber hinaus war Johann Aigner Dekanatsratsvorsitzender und damit gleichzeitig im Diözesanpastoralrat. Als Pfarrgemeinderatsvorsitzender hatte Aigner auch einen Sitz in der Kirchenverwaltung, in die er sich nach dem Ausscheiden aus dem Rat später nochmals gesondert hatte wählen lassen. Er wirkte auch als Kommunionhelfer im Gottesdienst und für Kranke.
Reisinger zeichnet ein klares Bild des Verstorbenen: „Er war in den 80er und 90er Jahren einer der ehrenamtlichen Eckpfeiler in der kirchlichen Laienarbeit schlechthin. Seine Menschenkenntnis, sein immerwährender Humor und seine Witze, seine Loyalität zur Kirche, sein positiv-konservatives Weltbild und vor allem sein pragmatischer Gottesglaube gaben ihm den Antrieb für all sein kirchliches Engagement, aber auch die Fähigkeit, Schicksalsschläge in seinem familiären Umfeld zu bewältigen. Ich habe viel von ihm gelernt.“
Engagierter Jäger
Aktiver und engagierter Jäger war Hans Aigner seit 1960 und seit 42 Jahren beliebter Revierpächter in Bachetsfeld. Vier Kinder, drei Schwiegerkinder, acht Enkel und drei Urenkel bildeten seine Familie, aus der seine Ehefrau Klara, ein Sohn und eine Tochter leider bereits verstorben sind. Doch der Aigner-Hans fühlte sich stets geborgen in der Familie, dem großen Freundeskreis und der Pfarrgemeinde. Langeweile kannte der rührige Pensionist nicht, die Enkel hielten ihn auf Trab, und auch tägliche Reviergänge mit seinen Jagdhunden gehörten zum Tagesablauf. Unterstützt hat Aigner durch langjährige aktive Mitarbeit die Soldaten und Reservisten (auch als Zweiter Vorsitzender), die Feuerwehr und nicht zuletzt die KAB.
Neben Politik und Kirche schätzte er den Besuch im Biergarten oder einen zünftigen Frühschoppen, wo er dann seine berüchtigten Witze in die Runde streute. Die Stadt und sein großer Freundes- und Bekanntenkreis verlieren mit ihm einen durch und durch integren und zugewandten Menschen, der uns allen sehr fehlen wird.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.