Fast 500 Teilnehmer alleine aus dem Kreis- und Bezirksverband des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes machen Hotelière Hermine Sperber und Bezirksvorsitzenden Hans-Jürgen Nägerl schon ein wenig stolz. Im Pressegespräch erzählen sie von ihren Eindrücken in der Landeshauptstadt, wo die bayerische Dehoga-Präsidentin die hohe Bedeutung des Gastgewerbes herausstellte.
An den dort vertretenden Finanz- und Heimatminister Albert Füracker richtete sie deutliche Worte: "Um es einmal deutlich auszusprechen: Ohne uns gäbe es die 34 Milliarden Umsatz im Tourismus gar nicht, lieber Herr Finanzminister. Denn gäbe es keine Gastronomie und Hotellerie, kämen gar keine Gäste nach Bayern. Und Tagesausflüge wären auch fad ohne a g´scheide Wirtschaft zum Einkehren." Solche Töne trafen nach Angaben der lokalen Vertreter am Montag auf der Theresienwiese genau den Geschmack der versammelten Wirte und Hotelbesitzer. "Da schaut die Politik nicht schlecht, wenn sie bei solch einer großen Veranstaltung unsere geballte Geschlossenheit auch augenscheinlich bemerkt. Wahrscheinlich rechnen sie im Vorfeld gar nicht mit einem solchen Erlebnis", sagt Hans-Jürgen Nägerl vom Weißen Ross in Illschwang als Bezirks-Ober-Gastronom.
Ins Zeug gelegt
"Entbürokratisierung" galt als Leitthema der Reden, wodurch auch eine Lanze für die kleinen Betriebe gebrochen werden sollte, die unter zunehmenden Auflagen ganz besonders leiden würden. "Es war schon beeindruckend, wie sich Angela Inselkammer als Präsidentin für die Belange unserer Branche ins Zeug legte. Unter anderen sagte sie an die Kabinettsmitglieder gerichtet, dass wir nicht das kaputt machen dürfen, was uns bisher stabil durch jede Krise gerettet hat: den familiengeführten Mittelstand", zitierte Hermine Sperber vom gleichnamigen Brauereigasthof eine der Kernbotschaften im Festzelt.
Die Hauptrednerin sprach ihrer Zunft aus der Seele, als sie auf Grenzen verwies, die in der Gastronomie vielerorts ein Weiterarbeiten nicht mehr möglich machen. Viele der Unternehmen könnten nicht mehr leisten, was ihnen vom Staat aufgebürdet werde. Verdienstmargen würden immer schmäler. 13 Stunden müsse ein Wirte dokumentieren, wenn er alles richtig machen möchte. Hans-Jürgen Nägerl erinnerte beim Pressegespräch auch an die Zusage des Ministerpräsidenten im letzten Jahr, für das Gastgewerbe ein 30-Millionen-Euro-Paket zu schnüren. Damit sollten kleine Wirtshäuser, Gastwirtschaften, Pensionen und Hotels geförderte werden, die vor einer schwierigen Zukunft oder kurz vor der Aufgabe stehen. "Das soll nun in zwei Tranchen ausgeschüttet werden, und das begrüßen wir natürlich auch. Aber auch die Gastronomie ist gefordert, sich weiter zu verbessern", merkte Hans-Jürgen Nägerl kritisch an. Zitate/Drei Fragen
















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