Der Verein zur Förderung der seelischen Gesundheit im Alter", kurz SEGA, und die Fachstelle für Demenz und Pflege haben in der Nelkenstraße ein großzügiges Zuhause gefunden. In dem Flachbau ging einst Notar Wilhelm Baumgärtner seiner Arbeit nach. Zudem engagierte er sich im sozialen und kirchlichen Bereich. Dieses Jahr feierte er seinen 100. Geburtstag. Mit dem Einzug von Verein und Fachstelle werden soziales Engagement und Arbeit sozusagen fortgesetzt.
Schon Anfang des Jahres diente die Adresse in der Nelkenstraße als neue Anlaufstelle. Die Einweihung musste jedoch wegen Corona immer wieder verschoben werden. Der Zweite Vorsitzende des Vereins SEGA, Armin Rüger, zeigte sich jetzt vor den Gästen stolz: "Die Einrichtung der Fachstelle ist eine wichtige Maßnahme für die gesamte Oberpfalz. Es freut mich natürlich, dass sie in meiner Stadt Sulzbach-Rosenberg beheimatet ist."
Landrat Richard Reisinger stufte den Umzug aus dem LCC in die Nelkenstraße als eine Win-win-Situation ein. Im LCC sei wieder Platz entstanden, und SEGA profitiere zweifellos vom Ambiente des neuen Hauses. Seit seiner Gründung 2005 habe der Vereins immer professioneller gearbeitet. Deshalb befinde sich jetzt die erste Fachstelle für Demenz und Pflege überhaupt in Bayern in seinen Händen.
Anteil der Älteren steigt schnell
Zweiter Bürgermeister Günter Koller freute sich, dass SEGA mit der neuen Fachstelle in Sulzbach-Rosenberg geblieben ist. Als Geschenk überreichte eine Uhr mit den Worten: "Ich wünsche den Beratern immer viel Zeit und das Gespür für die richtigen Worte. Angesichts der demografischen Entwicklung stehen wir vor großen Aufgaben." 2019 errechnete das Statistische Landesamt in Bayern für Sulzbach-Rosenberg bei 19 300 Einwohnern einen Anteil der über 65-Jährigen von 23,5 Prozent. Bis 2037 werde er bei sinkenden Bevölkerungszahlen auf 33,3 Prozent steigen.
Klaus Pippan, pädagogischer Mitarbeiter der Fachstelle: "Durch meine Zeit als pflegender Angehöriger mit allen Herausforderungen bis über die Belastungsgrenzen hinaus, glaube ich fest, dass wir diese Zeit als Familie ohne Gottes Hilfe und seine Gnade niemals unbeschadet überstanden hätten!" Damit wies er auch auf die Notwendigkeit hin, Pflegefachkräften mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Die wesentlichen Aufgaben der Fachstelle bestehen aus drei Arbeitsbereichen: Öffentlichkeitsarbeit rund um das Thema Demenz und Pflege, Angebote zur Unterstützung im Alltag und Beratung zur Förderanträgen und Beratungsangebote in der Pflege. Bei letztem Punkt geht es um Fachstellen für pflegende Angehörige.
12 000 Euro jährlich vom Bezirk
Ambergs Bürgermeister und Bezirksrat Martin Preuß würdigte die Arbeit von SEGA und der Fachstelle. Er merkte an, dass der Bezirk als Fördermitglied einstimmig eine jährliche Bezuschussung von 12 ooo Euro beschlossen habe.
Die katholische Gemeindereferentin Katharina Laurer und die evangelische Pfarrerin Ulrike Häberlein hielten eine kurze Andacht und segneten die Räume. Sonja Oleson, die Leiterin der SEGA-Geschäftsstelle, hatte einen kleinen Umtrunk vorbereitet. In kleinen Gruppen wurde auch über künftige Projekte diskutiert wie das Schulprojekt "Berührungsängste Ade" oder das Digitalisierung-Projekt "Mach's möglich - Demenz und Corona".
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