Die Pfarrei St. Marien hatte dem Wetterbericht vertraut und die Pontifikalmesse mit Weihbischof Reinhard Pappenberger in die Annaberg-Kirche verlegt. Schnell war das Gotteshaus von Besuchern besetzt. Gut die Hälfte der Gläubigen verfolgte die Messe von flugs aufgestellten Bänken vor der Kirche. Sie war für die vielen Gläubigen eindeutig zu klein.
Für Pappenberger ist der Besuch des Annabergfestes ein Wiedersehen mit der Heimat. Er war nach der Priesterweihe im Jahr 1985 bis 1988 in der St.-Marien-Pfarrei als Kaplan tätig. Das erwähnte auch Kaplan Lucas Lobmeier bei der Begrüßung der Gläubigen. Von 1988 bis 1990 gehörte er der Pfarrei St. Josef in Weiden an. In das bischöfliche Ordinariat nach Regensburg wurde er 1995 berufen. In einfachen weltlichen Worten gesagt: Er ist ein Oberpfälzer.
Mutter und Kind
Weihbischof Reinhard Pappenberger feierte die Messe zusammen mit Pfarrer Herbert Mader, Kaplan Lucas Lobmeier, Gemeindereferentin Katharina Laurer und Pfarrer Kenneth Onucha von der Diözese Umuahia (Nigeria) sowie acht Ministranten. Das Motto des Patroziniums lautete: „Um mit euch als Dritter im Bund zu gehen." Dass Pappenberger das Motto nicht nur auf die Ehe beschränkt, wie man auch dem Programm der Festwoche entnehmen konnte, wurde schon bei den ersten Sätzen seiner Predigt deutlich. Das Anna-Bild als Symbol zwischen Mutter und Kind, als Metapher für die Generationen.
Pappenberger sprach seine Hoffnung aus, dass es seiner Generation gelingen möge, alle Generationen zusammenzuhalten. „Auf die Alten zu hören, hilft den Nachkommenden, ihr Leben einordnen zu können.“ Der Weihbischof sprach in diesem Zusammenhang auch die zunehmende Überalterung der Bevölkerung an: „Das Leben ist vielmehr, als nur am Leben zu sein, es ist am Leben teilhaben.“
"Gut, dass ich da bin"
Pappenberger stellte fest, dass alle Menschen Antworten nach dem Woher, Wohin und Warum suchen. Er zitierte die studierte Psychologin und Philosophin Edith Stein: „Es ist gut, dass ich da bin!“ Die Konversion der Jüdin zur römisch-katholischen Kirche im Jahr 1922 sei ein Beispiel, Antworten zu finden. Die Christin wurde im September 1942 in Auschwitz von den Nazis in der Gaskammer ermordet. Die Heiligsprechung von Edith Stein fand 1999 in Rom statt.
Eine ungewöhnliche Zusammenfassung seiner Worte spiegelte in seiner Einfachheit dennoch die Worte von Pappenbergers Predigt mit allen Beispielen und Zitaten: „Manchmal vergessen Christen, dass das Evangelium kein Märchenbuch ist.“ Seine Predigt beendete er mit dem Wunsch: „Ich wünsche allen Sulzbach-Rosenbergern, dass die Generationen zusammenbleiben."
Bekannte Gesichter
Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgten Steffen Kortmann an der Orgel und Maria Bossle an der Trompete. Sie übernahm auch die Vokalpassagen der Lieder. Mit dem Anna-Lied wurde der Pontifikalgottesdienst beendet. Die Verbundenheit des Weihbischofs mit Sulzbach-Rosenberg zeigte sich beim Auszug aus der Kirche. Er begrüßte viele Bekannte persönlich.
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