Sulzbach-Rosenberg
21.07.2024 - 10:54 Uhr

Wallfahrtswoche auf dem Annaberg in Sulzbach-Rosenberg eingeläutet

Das Einläuten um 14 Uhr, etwas später die Ankunft der Wallfahrer aus Auerbach und dann am Abend der erste Festgottesdienst: Mit diesen drei Etappen hat am Samstag, 20. Juli, die St.-Anna-Festwoche in Sulzbach-Rosenberg offiziell begonnen.

von mfh

Den Festgottesdienst mit Eröffnung der Wallfahrts-Festwoche auf dem Annaberg zelebrierte Herbert Mader, Pfarrer in St. Marien Sulzbach, persönlich. Schon das Einläuten am Samstagnachmittag und den Empfang der Auerbacher Pilger hatte er selbst vorgenommen.

Fahnenabordnungen der Kolpingfamilie St. Marien, des Katholischen Deutschen Frauenbundes, der Gemeinschaft St. Georg, der Deutschen Pfadfinderschaft und der KAB St. Marien begleiteten Pfarrer Herbert Mader, Pfarrer Thomas Helm, Diakon Herbert Gradl, Gemeindereferentin Katharina Laurer und Kaplan Felicien Hakizimana aus Ruanda von der Sakristei der Wallfahrtskirche St. Anna hinab zum Freialtar bei der Loreto-Kapelle. Würdevoll trug Pfarrer Mader das Gnadenbild St. Anna Selbdritt.

Der Eröffnungsgottesdienst war gut besucht. Die musikalische Gestaltung übernahmen ein Trompetentrio um Maria Boßle und der St.-Marien-Chor unter der Leitung von Steffen Kordmann.

"Ein jeder von uns hat Begabungen und Talente. Nicht zu vergessen die Begabung des Glaubens", kam Mader nach der Begrüßung der Gläubigen auf das Motto der beginnenden Festwoche zu sprechen: "Bitten wir Gott, dass dieses Talent Früchte trage und wir voneinander im Glauben profitieren."

Im Brief des Apostels Paulus an die Philipper heißt es in Kapitel 3: "Eines aber tue ich. Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist." Mader erklärte, dass Paulus alles aufgeben hatte, weil für ihn der Glaube der einzige Gewinn sei.

Das Motto der Festwoche, "Voneinander im Glauben profitieren", griff Mader auch in seiner Predigt auf. Er erzählte von einem modernen Menschen, der sich in der Wüste verirrt hatte und zu verdursten drohte. Plötzlich sah er eine Oase mit Palmen und hörte Wasser sprudeln. Er wusste, dass sich mit zunehmendem Mangel Halluzinationen einstellen, und er starb. Zwei Beduinen kamen vorbei und konnten sich das erst nicht erklären. Einer sagte dann: "Er war ein moderner Mensch, er hat nicht geglaubt."

Diese Metapher in die heutige Zeit impliziert, werfe Fragen auf, so Mader. Was bringt uns Glaube? Warum klammern wir ihn aus? Eher verhungern und verdursten die Menschen religiös als das anzunehmen, was nahe liegt. Oder ist es modern geworden, nicht mehr an Gott zu glauben? Mader spannte den Bogen zum Philipper-Brief, in dem Paulus den Glauben als seinen größten Gewinn beziffert. Daraus lasse sich der Schluss ziehen, so Mader: "Du profitierst und andere mit dir, wenn du das Wagnis des Glaubens eingehst." Maders Predigt war eindringlich. Sie ließ für kurze Zeit das Geklirr der Maßkrüge in den Hintergrund rücken, das andererseits das Nebeneinander von Glaube und Weltlichem so deutlich macht.

Am Ende des Gottesdienstes verwies der Pfarrer auf die Loreto-Kapelle. Sie sei als Ort der Besinnung und Andacht während der Festwoche geöffnet. Zum Abschluss wurde dann zum ersten Mal während der Wallfahrtswoche 2024 das wunderschöne Annalied gesungen.

 
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